30 Betriebe in BW betroffen

Warnstreiks bei privaten Busunternehmen: Rund 1.500 Beteiligte am ersten Streiktag

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Janey Schumacher
Janey Schumacher

Die Gewerkschaft ver.di hat zu Warnstreiks bei privaten Busunternehmen aufgerufen. In mehreren Regionen in Baden-Württemberg stehen die Busse still - auch am Freitag.

Durch Warnstreiks im privaten Omnibusgewerbe kommt es in Baden-Württemberg zu Ausfällen bei mehreren Buslinien. Die Gewerkschaft ver.di hat für Donnerstag und Freitag Beschäftigte in rund 30 Betrieben dazu aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen.

Am Freitag sind laut ver.di unter anderem Warnstreiks in Göppingen, Geislingen (Kreis Göppingen), Neckarsulm (Kreis Heilbronn), Schwetzingen (Rhein-Neckar-Kreis) und dem Raum Heilbronn geplant. Zudem sei teils mit Problemen im Busverkehr in der Nähe von Mannheim zu rechnen: Dort werde ein Unternehmen bestreikt, das in verschiedenen Gemeinden aktiv sei. Die Gewerkschaft rechnet damit, dass insgesamt etwa 500 Busfahrerinnen und Busfahrer ihrem Streikaufruf folgen.

ver.di: Rund 1.500 Beteiligte am ersten Streiktag

Die Gewerkschaft rechnet an den beiden Tagen mit insgesamt fast 2.000 Streikenden. Am Donnerstag zeigte sich ver.di zufrieden mit dem Warnstreikauftakt: Es hätten sich mit etwa 1.500 Busfahrenden mehr Mitglieder beteiligt als gedacht. 

Der Busstreik in Reutlingen, Tübingen und auf einigen SWEG-Strecken in den beiden Kreisen sei ver.di zufolge friedlich verlaufen. Die Fahrgäste hätten sich gut auf die Busausfälle eingestellt und es habe kein Chaos gegeben, sagte Benjamin Stein von ver.di dem SWR. Beim Streik sei es um ein Wachrütteln der Arbeitgeber vor der nächsten Verhandlungsrunde gegangen, so Stein.

Busausfälle in vielen Städten in BW

Von den Arbeitsniederlegungen am Donnerstag waren die Stadtverkehre in Schwäbisch HallReutlingenTübingen, WaiblingenBöblingen, LudwigsburgBacknangBietigheim-Bissingen sowie Buslinien im Raum Heilbronn und im Großraum Stuttgart betroffen. Laut Pressestelle der Stuttgarter Straßenbahnen kam es auf den Buslinien 53, 54, 58, 73, 90, 91 und 99 zu Ausfällen.

In Reutlingen seien ausnahmslos alle Linien vom Warnstreik betroffen, hieß es in einer Pressemitteilung des Verkehrsbetriebs. Auch die Schulbusse und der Schnellbus zum Stuttgarter Flughafen fielen aus. Die Stadtwerke Tübingen hatten mit ver.di eine Notvereinbarung getroffen: Die Linie 5 vom Hauptbahnhof zu den Kliniken sollte alle 30 Minuten fahren. Die Linie 19 zwischen Rottenburg und den Kliniken verkehrte teilweise. Die Linie 18 bediente nur den Abschnitt Tübingen - Hirschau - Rottenburg. Der Rest fiel aus.

ver.di fordert neun Prozent mehr Entgelt für Beschäftigte

"Wir wollen mit den Arbeitsniederlegungen in dieser Woche den Arbeitgebern unmissverständlich signalisieren: Wir streben einen schnellen und guten Abschluss an", sagte ver.di-Verhandlungsführer Jan Bleckert. Man erwarte auch im Sinne der Kundinnen und Kunden in der zweiten Runde ein ernst zu nehmendes Angebot, so Bleckert weiter.

Die erste Verhandlungsrunde für die etwa 9.000 Beschäftigten im privaten Omnibusgewerbe in Baden-Württemberg war am 18. Dezember ohne Angebot der Arbeitgeber beendet worden. Die Friedenspflicht war am 31. Dezember 2024 ausgelaufen, so die Gewerkschaft. Mit den jetzigen Warnstreiks solle vor der zweiten Runde am 15. Januar Druck auf den Arbeitgeberverband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen (WBO) aufgebaut werden, um zu einem zügigen Abschluss zu kommen, teilte ver.di mit

Arbeitgeberseite kritisiert ver.di-Warnstreik

Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber Horst Windeisen sagte, die Gewerkschaft gehe gleich zu Beginn der Verhandlungen ohne Maß und Ziel auf Konfrontation. Das seien keine guten Vorzeichen für die Lohntarifrunde. Die von den Streiks betroffenen Unternehmen versuchten, die Auswirkungen für Fahrgäste heute und morgen zu begrenzen. Dazu gehöre auch, sie so früh wie möglich über ausfallende Busse zu informieren.

Die Gewerkschaft ver.di fordert für die Beschäftigten im privaten Omnibusgewerbe unter anderem neun Prozent mehr Entgelt sowie 100 Euro mehr im Monat für die Auszubildenden bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.

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