Handwerksbetriebe und Unternehmen suchen händeringend nach Azubis, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen. Aber sie finden immer seltener junge Leute, sagten Vertreterinnen und Vertreter der Arbeitsagentur, Handwerkskammer und IHK am Dienstag in einer Pressekonferenz in Reutlingen. Jeder zweite Ausbildungsplatz in den Kreisen Tübingen, Reutlingen und Zollernalb bleibe inzwischen unbesetzt.
Mehrere Gründe für Azubi-Mangel
Gründe sehen die Handwerkskammer, die Industrie- und Handelskammer (IHK) und die Agentur für Arbeit in Reutlingen vor allem bei dem demografischen Wandel, den Passungsproblemen und dem Imageproblem. Junge Leute und deren Eltern wüssten oft nicht, dass man auch mit einer dualen Ausbildung Karriere machen könne.
Was tun gegen das Imageproblem?
Gegen das Imageproblem der Ausbildung in Berufsschule und Betrieb wollen IHK, Handwerkskammer und Arbeitsagentur weiter vorgehen: mit Kampagnen, Info-Veranstaltungen, Berufsberatern und Azubis, die in Schulen gehen und von ihren Erfahrungen erzählen.
Azubis erzählen an Schulen von ihrer Arbeit
"Die erfolgreichste Aktion in diesem Jahr ist die der Ausbildungsbotschafter. Wenn junge Menschen auf Augenhöhe erzählen, was ihnen an ihrem Ausbildungsberuf gefällt und was weniger und mit Schülerinnen und Schülern einfach aus der Praxis plaudern", sagte Christiane Nowottny von der Handwerkskammer Reutlingen dem SWR. Ein "Runder Tisch" soll diese Werbe-Initiativen gemeinsam mit Schulen im kommenden Jahr in ihrer Wirksamkeit überprüfen und evaluieren.