Der Neubau einer Moschee hat vor eineinhalb Jahren in Straßburg einen großen Streit entfacht. Um einen Eklat wie damals nicht noch mal zu erleben, hat der Gemeinderat beschlossen, dass Zuschüsse religiöser Bauten zehn Prozent der Gesamtkosten und insgesamt eine Million Euro nicht überschreiten dürfen.
Die Straßburger Bürgermeisterin Jeanne Barseghian hob hervor, dass der Streit von der französischen Regierung in Paris ausgegangen sei und deutlich mache, dass "die Frage nach der Subventionierung religiöser Bauten politisch instrumentalisiert werden kann."
Zustimmung für die Neuregelung bei allen Religonsgemeinschaften
Wer einen Zuschuss beantragt, muss sich nun schriftlich zu den Grundwerten des französischen Staates bekennen. Zustimmung kommt auch von muslimischen Gemeinden, denn "wir haben keinerlei Bedenken, dass die Präfektur ihre Arbeit gut macht, solange die Regeln klar und für alle Religionen die gleichen sind", sagt Messaoud Boumaza vom Institut "Al Andalous".
Tradition nur im Elsass und Département Moselle
Auch die katholische Kirche begrüßt die neuen Regelungen. Auf diese Weise hält Straßburg an der Tradition fest, religiöse Einrichtungen finanziell zu unterstützen. Diese Vorgehensweise gibt es nur im Elsass und im Département Moselle.
Alle Beiträge der Sendung "Dreiland Aktuell" vom 1. Oktober 2022 im SWR Fernsehen: