28 Millionen Euro sind in die LGS geflossen, davon waren 16 Millionen Zuschüsse vom Land. Der relativ bescheidene Besucherandrang sei auf die überdurchschnittlich heißen Sommermonate Juli und August zurückzuführen, sagt Neuenburgs Bürgermeister Joachim Schuster am Mittwoch. Dazu kamen umfangreiche Baumaßnahmen an der Rheintalstrecke und ein dadurch reduziertes Fahrplanangebot der Deutschen Bahn. Auch wenn unter der Rechnung ein dickes Minus steht - Schuster spricht von einem bedeutenden Ereignis der Jahrhunderte alten Stadtgeschichte.
SWR-Reporter Sebastian Bargon hat in Neuenburg am Rhein mit Einwohnern und Machern über die LGS-Bilanz gesprochen:
Montagnachmittag war die LGS in Neuenburg am Rhein (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) ein letztes Mal geöffnet. Neuenburgs Bürgermeister Joachim Schuster übergab im Rahmen einer Feierstunde die Landesgartenschau-Fahne an Wangens Oberbürgermeister Michael Lang. Damit geht der Staffelstab ins Allgäu, wo 2024 die nächste Landesgartenschau stattfinden wird.
Feierlicher Abschluss der LGS
Im Rahmen einer Feierstunde hat Neuenburgs Bürgermeister Joachim Schuster die Landesgartenschau-Fahne an Wagens Oberbürgermeister Michael Lang übergeben. Rund 500 Menschen haben die Veranstaltung am letzten LGS-Tag auf dem Gelände in Neuenburg am Rhein verfolgt. Geboten wurde ein buntes Programm, bei dem sich Wangen im Allgäu, wo 2024 die Landesgartenschau stattfinden wird, präsentiert hat. Neben Alphornbläsern gab es unter anderem auch Auftritte einer Wangener Blaskapelle und einer Trachtengruppe.
LGS zu Ende gegangen
Im Jahr 1980 hat es die erste Landesgartenschau von Baden-Württemberg gegeben. Noch nie hat aber eine so kleine Gemeinde wie Neuenburg am Rhein (Breisgau-Hochschwarzwald) die Landesgartenschau (LGS) in Baden-Württemberg ausgerichtet. Zwölf Jahre lang bereitete sich die Stadt mit ihren knapp über 12.000 Einwohnerinnen und Einwohnern darauf vor. Am 22. April hatte die Schau begonnen. Am Montag hat sie geendet.
Der Fernsehbeitrag über den Rückblick auf die LGS in Neuenburg am Rhein:
LGS-Fazit der Besucherinnen und Besucher
Gut an der LGS in Neuenburg am Rhein fanden die Besucherinnen und Besucher die Attraktionen und das abwechslungsreiche Programm. "War sehr toll, kann man nur empfehlen - und jetzt ist (sie) leider zu Ende", sagt Niko Weltle. Sarah Koch fand die vielen Blumenbeete immer sehr schön.
Von dem Spielplatz war Vanessa Ziebold aber etwas enttäuscht: "Im Sommer gab es keine Schattenplätze - das hätte man besser machen können." Neuenburgerin Adelheid Berchtold fand die Eintrittspreise zu teuer. Eine Tageskarte kostete 19 Euro, eine Dauerkarte 130 Euro.
Umfrage unter den Besucherinnen und Besuchern der LGS:
LGS-Fazit der Geschäftsleitung
Die LGS-Leitung hat mit 750.000 Besucherinnen und Besuchern gerechnet - das Ziel habe man nicht erreicht, sagt Andrea Leisinger, Geschäftsführerin der LGS in Neuenburg am Rhein. Trotzdem seien die Verantwortlichen sehr zufrieden, denn es wurden dafür zwei andere Ziele erreicht: Die Stadt Neuenburg fand wieder eine direkte Anbindung zum Rhein. Bedeutet: Die Menschen können jetzt barrierefrei von der Innenstadt ans Flussufer kommen. Zudem habe die LGS die Menschen in der Grenzregion wieder näher zusammengebracht - und auch die Nachbarschaft mit Frankreich und der Schweiz gestärkt. Schließlich waren einige der über 100 Veranstaltungen auch grenzüberschreitend angelegt.
Geschäftsführerin Andrea Leisingers Fazit zur LGS:
Was von der Landesgartenschau bleibt
Über 15 Millionen Euro hat es gekostet, die Anlage der LGS herzurichten. Bereits bei den Planungen habe man an eine langfristige Nutzung der 40 Hektar großen Anlage gedacht, sagt Andrea Leisinger. Beispielsweise wurden wilde Wiesen und Streuobstflächen angelegt, die nicht wöchentlich gemäht werden müssen, wie es bei einem englischen Garten der Fall wäre.
Zurück bleiben soll eine dauerhafte Parkanlage. Auch die Rheinanlage mit direktem Zugang zum Wasser bleibt bestehen. "Das ist eine Bereicherung für die Gemeinde", sagt Besucher Niko Weltle. Einiges werde aber auch wieder zurückgebaut, wie beispielsweise extra angelegte Wege, WC-Anlagen und die Zelte von ausstellenden Betrieben aus der Region, sagt Leisinger.
Die Landesgartenschau in Bildern: