Mehrere zehntausend Gullys in der Eurometropole sollen nach und nach mit einem biologischen Wirkstoff gegen Tigermücken-Larven behandelt werden. Das Mittel heißt BTI, wird auch in Deutschland eingesetzt und soll lediglich die Larven der Mücken töten.
Stehendes Wasser dient als Brutstätte
Jeweils wenige Gramm des Mittels werden dazu in das Wasser unter den Abdeckungen der Gullys gegeben. In solchen stehenden Wasserreservoirs vermehren sich die Tigermücken nämlich seit einigen Jahren rasant. Auch in Gärten und auf Terassen finden sie Brutstätten - überall, wo sich Regen- oder Gießwasser sammelt.
Die Verantwortlichen der Eurometropole setzen im Kampf gegen die Insekten deshalb auch auf die Unterstützung von Privatpersonen. Sie sollen zum Beispiel durch Schilder im öffentlichen Raum sensibilisiert werden und erfahren, was sie gegen die Tigermücken tun können.
Risiko von Dengue-Übertragungen wächst
Im vergangenen Jahr hatte sich im Straßburger Stadtteil Koenigshoffen bereits eine Nachbarschaftsinitiative gegründet. Denn die Menschen dort konnten wegen der Tigermücken-Plage im Sommer kaum noch in ihre Gärten gehen.
Tigermücken sind tagsüber aktiv, stechen durch die Kleidung hindurch und verfolgen ihre Opfer regelrecht. In fast allen 33 Kommunen der Eurometropole Straßburg haben sie sich inzwischen ausgebreitet. Damit steigt auch das Risiko, dass eingeschleppte tropische Krankheiten vor Ort auf andere Menschen übertragen werden.
Mehr eingeschleppte Dengue-Fälle
2023 wurden in Straßburg 15 Infektionen mit dem Dengue-Virus bekannt. Alle Betroffenen hatten sich auf Reisen infiziert. Andernorts in Frankreich hat es aber auch schon lokale Übertragungen des Dengue-Virus gegeben. Neben Dengue können die Mücken auch das West-Nil- und Gelbfieber-Virus übertragen außerdem das Zika-Virus.