Die Arbeiten, um den Hang und die Felsen im Schlüchttal (Kreis Waldshut) abzusichern, dauern mindestens noch bis zur ersten Oktoberwoche. Das hat das Freiburger Regierungspräsidium am Mittwoch bekannt gegeben. Die Straße war im Mai gesperrt worden, nachdem ein Felsen auf die Straße L157 gestürzt war.
Weiträumige Umleitungen eingerichtet
Die Verkehrsteilnehmer müssen sich auf weiträumige Umleitungen und Behinderungen einstellen. Vom 11. September an wird ein Teil der bisherigen Umleitungsstrecke für einige Tage ebenfalls für den Verkehr gesperrt. Grund seien unaufschiebare Straßenarbeiten, so die Stadtverwaltung von Waldshut-Tiengen. Es wird weitere und noch großräumigere Umleitung über den Ortsteil Krenkingen eingerichtet.
Naturschutz engt Zeitfenster für Arbeiten im Schlüchttal ein
Den Arbeitern bleibt ein kleines Zeitfenster für die Felssicherungsarbeiten im Schlüchttal. Der Grund ist der Naturschutz. Denn wegen der Brut und Aufzucht geschützter Vogelarten, wie beispielsweise dem Wanderfalken, konnten die Arbeiten erst im August beginnen.
Und zum Schutz seltener Amphibien müssen sie spätestens in der ersten Oktoberwoche abgeschlossen sein. Als besonders schützenswert gilt im Schlüchttal die gefährdete Schlingnatter und die europaweit streng geschützte Mauereidechse, weil ihre natürlichen Lebensräume immer mehr verloren gehen.
Oliver Gassenmeier vom Baureferat Süd des Regierungspräsidiums Freiburg erklärt vor Ort, wie der Hang abgesichert werden soll:
Zäune und Beton sichern den Hang im Schlüchttal
In den Hang werden vier Meter hohe Zäune gebaut, sogenannte Hochenergiezäune, die große Felsbrocken auffangen können. Außerdem gibt es kleinere Zäune für Gehölze (etwa 1,5 Meter hoch) und Drahtnetze, die über Felsen gelegt und befestigt werden. Außerdem werden unsichere Stellen mit Klüften betoniert. Zum einen mit Spritzbeton aber auch in herkömmlicher Weise.
Helikopter Mitte September im Schlüchttal im Einsatz
Dazu wird Mitte September ein Helikopter eingesetzt, der das Baumaterial an den schwer zugänglich Hang fliegen soll. Das Regierungspräsidium Freiburg rechnet für die Sicherungsarbeiten auf einer Länge von 500 Metern mit Kosten in Höhe von 600.000 Euro.