Auf dem 1.241 Meter hohen Berg Kandel (Landkreis Emmendingen) werden bis einschließlich Sonntag die Internationale Deutsche Meisterschaft und die Swiss Open im Drachenfliegen ausgetragen. 80 Pilotinnen und Piloten aus zehn Nationen sind angereist - einige von ihnen im Wohnmobil, um direkt am Ort des Geschehens zu übernachten. Für Organisator Klaus Kienzle vom Drachen- und Gleitschirmfliegerclub (DGFC) Südschwarzwald ist Drachenfliegen ein faszinierender Sport, der Freiheit, Weite und Abenteuer bietet.

Nebel und kaum Wind zu Beginn der Meisterschaft
Am Montag, dem ersten Wettkampftag, spielte das Wetter jedoch zunächst nicht mit: Zuerst war der Kandel nebelverhangen. Später herrschte dann Windstille. Aufgrund der Flaute konnten nur wenige Drachenflieger von der Rampe starten. Der Wettbewerbsleiter Dieter Münchmeyer will bis Sonntag aber jede Chance nutzen, um eine gültige Meisterschaft durchzuführen.

Nur wer Glück hat, findet Sponsoren
Chancen auf einen Titel hat die gebürtige Bremerin Corinna Schwiegershausen, denn sie ist eine Koryphäe im Drachenfliegen. Obwohl sie schon fünf Einzel- und sieben Teamweltmeisterschaften gewonnen hat, ist sie nicht reich geworden. Im wahren Leben arbeitet sie als Flugbegleiterin bei der Lufthansa. Immerhin hat sie einen Sponsor gefunden, der sie in Sachen Ausrüstung, Reisen und Startgeld (170 Euro) unterstützt. Da ihr in der Luft kaum jemand etwas vormachen kann, hofft sie am Sonntag einen weiteren Titel zu gewinnen.

Live-Tracker gibt GPS-Koordinaten der Drachenflieger durch
Die Pilotinnen und Piloten haben die Aufgabe, bestimmte Punkte anzusteuern. Derjenige, der am schnellsten ankommt, gewinnt, erklärt Dieter Münchmeyer. Früher mussten die Auswerter nachts Filme unter der Lupe betrachten, um zu überprüfen, ob alle Aufgaben erfüllt wurden. Heutzutage hat jedoch jeder Drachenflieger einen Live-GPS-Tracker dabei, der kontinuierlich seine Koordinaten über das Internet an den Web-Server sendet. So müssen Münchmeyer und seine Mitstreiter nur noch einen Knopf drücken, um zu erfahren, wann und wo der jeweilige Pilot geflogen ist, sofern es keine technischen Probleme gibt.
Schwerpunkt liegt auf Sicherheit der Drachenflieger
Das Allerwichtigste ist, dass die Piloten und Pilotinnen sicher starten und landen. Dafür sorgt ein Sicherheits-Komitee, das auch die Entscheidungen des Wettbewerbsleiters kontrolliert. Unfälle müssen unbedingt verhindert werden, sagt Dieter Münchmeyer.
