Innenansicht mit Kelchstützen des zukünftigen Stuttgarter Tiefbahnhofs S21. Die Kosten steigen offenbar auf über 11 Milliarden Euro. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Bernd Weißbrod)

Finanzierung der letzten Projektphase unklar

S21: Kann der Stuttgarter Tiefbahnhof bis 2025 fertig werden?

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Die Finanzierung des "digitalen Knotens" im Rahmen von Stuttgart 21 steht wohl auf der Kippe. Das Landesverkehrsministerium wartet außerdem schon seit längerem auf eine Finanzierungszusage.

Das baden-württembergische Verkehrsministerium ist alarmiert, weil es offenbar noch immer keine Bestätigung gibt, dass die Finanzierung der letzten Etappe des digitalen Knotens von S21 steht - also beim bundesweiten Pilotprojekt für digitale Bahntechnik. Deshalb hat das Ministerium einen Brief an die Bahnspitze und Bundesverkehrsminister Wissing geschrieben. Darin bittet es dringend darum, zu bestätigen, dass die Bahn die entsprechende Vereinbarung sicher unterzeichnet.

Eine Verzögerung der Finanzierung bei dem bundesweiten Pilotprojekt für digitale Bahntechnik hätte weitreichende Nachwirkungen für die Folgeprojekte von Stuttgart 21, etwa die gesamte Digitalisierung der S-Bahn, sowie die Digitalisierung des kompletten Regionalzugverkehrs im Raum Stuttgart. Der Brief, der auch vom Verband Region Stuttgart unterzeichnet ist, liegt dem SWR vor.

Schon lange gibt es Zweifel am Eröffnungstermin

Der offizielle Eröffnungstermin von Stuttgart 21 ist laut SWR-Recherchen vom Dezember wohl ohnehin nicht haltbar. Gründe sind Fehlplanungen der Bahn, Verzögerungen beim Innenausbau der Bahnhofshalle und Probleme mit einem Partner-Unternehmen, das bei der Digitalisierung des Bahnknotens Schwierigkeiten hat. Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) war sich bereits vor rund zwei Jahren sicher, dass der neue Tiefbahnhof frühestens 2027 eröffnet werden kann.

"Der Spiegel": Lieferschwierigkeiten bei der Signaltechnik

Außerdem berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel", die Bahn rechne inzwischen damit, dass das Großprojekt S21 - anders als geplant - im Dezember 2025 nicht vollständig in Betrieb gehen könne. Grund seien Lieferschwierigkeiten bei Herstellern von Signaltechnik und Zugsicherungen. Das Magazin beruft sich dabei auf ein entsprechendes Konzept der Bahn.

Auf Nachfrage habe die Bahn dem "Spiegel" mitgeteilt, eine Inbetriebnahme sei weiterhin für Dezember 2025 vorgesehen. Es müsse aber noch geklärt werden, "in welcher Abfolge die verschiedenen neu gebauten Infrastrukturteile in Abstimmung mit den Fahrzeugflotten in Funktion gehen", zitierte das Magazin die Bahn-Pressestelle. 

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