Die Schirmherrschaft über den diesjährigen Christopher Street Day (CSD) und die "Stuttgart Pride" Kulturwochen hat die SPD-Bundesvorsitzende Saskia Esken übernommen. Sie wurde am Samstag beim Neujahrsempfang des CSD in Stuttgart vorgestellt. "Es ist mir eine große Ehre, die Schirmherrschaft zu übernehmen. Ich freue mich jetzt schon riesig auf den Pride 2023", sagte Esken.
Die SPD-Bundeschefin sagte beim Neujahrsempfang am Samstagabend, sie wolle queeres Leben in der Gesellschaft sichtbar machen und dafür sorgen, dass die Akzeptanz steigt. Behörden und Schulen müssten noch besser aufklären. Der Vorstand des Vereins IG CSD Stuttgart, Detlef Raasch, betonte, dass sich die Veranstalter des CSD viel von ihrer Schirmherrin erhofften.
Wie andere Organisationen, die sich für die Rechte von queeren Menschen einsetzen, fordert auch der Stuttgarter Verein, dass der Schutz vor Diskriminierung wegen der sexuellen Identität ins Grundgesetz aufgenommen wird. Im Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP ist das Vorhaben fixiert.
Übergriffe auf queere Menschen nehmen zu
Weil im vergangenen Jahr die Angriffe auf queere Menschen gerade bei den CSD-Demonstrationen zugenommen hätten, stehe dieses Jahr die Sicherheit im Fokus der Planungen für die Parade "Stuttgart Pride", so Organisator Detlef Raasch.
Der CSD, auch "Stuttgart Pride" genannt, findet in diesem Jahr vom 7. bis 30. Juli statt. Höhepunkt wird die CSD-Demonstration durch Stuttgart am 29. Juli sein. Das Motto des CSD 2023 lautet: "Nicht mit uns! Gemeinsam sicher und stark."
Der Stuttgarter CSD ist die größte Veranstaltung der Community von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, transidenten, transgender-, intersexuellen, nonbinären und queeren Personen (LSBTTIQ) in Baden-Württemberg.
2022: Stuttgarter CSD-Parade größer als die in Berlin
Bei der CSD-Parade im letzten Jahr - der ersten regulären nach der Corona-Krise - nahmen 100 Formationen teil. Damit war die Stuttgarter Pride größer als der Berliner CSD. Mehrere hunderttausend Menschen sahen sich die Parade an. Schirmherrin 2022 war Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne).
Zur Person: Saskia Esken
Saskia Esken wurde in Stuttgart geboren und wuchs in Renningen (Kreis Böblingen) auf. Esken trat 1990 in die SPD ein und war von 2008 bis 2015 Vorsitzende des Ortsvereins Bad Liebenzell sowie von 2010 bis 2020 Vorsitzende des Kreisverbands Calw. Seit 2013 ist sie Mitglied des Bundestags, wo sie den Wahlkreis Calw/Freudenstadt vertritt.
Von 2013 bis 2016 war Esken im Landesvorstand der SPD Baden-Württemberg. 2019 wurde sie zusammen mit Norbert Walter-Borjans Bundesvorsitzende der SPD; seit 2021 hat sie das Amt gemeinsam mit Lars Klingbeil inne.