wineBank Heidelberg - noch leere Schließfächer bei der Eröffnung.

Exklusiver Weinkeller

Wein statt Gold: "WineBank" in Heidelberg eröffnet

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AUTOR/IN
Laura Uzupyte
SWR-Reporterin Laura Uzupyte aus Mannheim.

In Heidelberg hat eine ungewöhnliche Bank ihre Arbeit aufgenommen: In den Schließfächern liegt weder Geld noch Gold, sondern flüssiges Vermögen.

Die ungewöhnliche Bank, die "wineBANK", ist ein Privatclub für Weinbegeisterte. Am Donnerstag hat sie unweit vom Heidelberger Bismarckplatz eröffnet. In den Schließfächern liegen keine Goldbarren, Bargeld oder Schmuck, sondern edle Tropfen - und die perfekt inszeniert. Der Weinkeller läuft autark und ohne Sperrstunde: Clubmitglieder können per Chipkarte rund um die Uhr mit Freunden und Geschäftspartnern netzwerken und Wein schlürfen.

"wineBANK" - Wein Hinter Gittern

Im 40 Meter langen Gewölbekeller gibt es 300 Schließfächer. Damit man besser zeigen kann was man hat, sind die Fächer durch Gittern einsehbar und bestens ausgeleuchtet. Hier sollen irgendwann über 26.000 Weinflaschen ihr Zuhause bei optimalen Bedingungen finden. Sprich: 16 Grad Raumtemperatur und rund 75 Prozent Luftfeuchtigkeit. "wineBank" Heidelberg Inhaber Thomas Velten sagt, es sei "wie eine Weinbar im heimischen Keller, nur, dass man sich das hier alles teilt".

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Dafür braucht es ein wenig Kleingeld: Das kleinste Schließfach gibt es ab 89 Euro - plus eine Anmeldegebühr für knapp 200 Euro. Das gemeinschaftliche Einlagern soll aber nur Nebensache sein. Ganz nach dem Motto "Wein verbindet" sollen Netzwerken und genießen im Vordergrund stehen. Wer etwas ausprobieren oder nicht gleich eine Flasche köpfen möchte, kann sich auch nur ein Gläschen zapfen - das läuft per Mitgliedskarte, die praktischerweise mit dem eigenen Bankkonto verbunden ist.

Es ist wirklich ein Ort, an dem man in tollem Ambiente mit Freunden und Geschäftspartnern Weine genießen kann.

Vinophile Community aus Heidelberg und Umgebung

Sebastian Rajchel, der als Club Manager in Heidelberg fungiert, will eine breite Zielgruppe ansprechen: "Natürlich die elitäre, die man Heidelberg nachsagt, aber hier ist jeder willkommen", erklärt er. Der Weinhändler freut sich, dass Wein auch in der jüngeren Generation immer beliebter ist. Wenn auch der Altersdurchschnitt aktuell im Heidelberger Club noch eher bei 50 liegt, gibt es auch einige jüngere Mitglieder..

Es wird hier keiner schief angeguckt, wenn er mit einem acht Euro Wein reinkommt. Jeder ist herzlich willkommen. Wichtig ist nur, dass man die Etikette behält.

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Club für Genießer als Franchise Model

Die "wineBANK" gilt als das weltweit größte Netzwerk an Private Members’ Clubs für Weinbegeisterte mit aktuell zwölf Standorten. Mindestens vier weitere sollen dieses Jahr noch folgen. Hinter der Idee steckt der Winzer Christian Ress, der im Rheingau die erste Filiale 2008 eröffnete. "Es gab immer den leisen Wunsch zu multiplizieren, damit man überall Leute treffen kann", sagt der Winzer.

Der globale Weinmarkt interessiert uns nicht, was wir machen ist hier Nische, das ist hier Clubleben für paar Hundert Fans in den Städten.

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