In der Rhein-Neckar-Region haben am Sonntag die ersten Sommertagszüge stattgefunden. Tausende Menschen gingen auf die Straße, um mit dem alten Ritual den Winter zu verabschieden. Unter anderem in Weinheim und Ladenburg (beide Rhein-Neckar-Kreis).
Mit bunten Sommertagsstecken durch die Straßen
Vor allem Kinder tragen bei den Zügen traditionell Sommertagsstecken - also Holzstöcke - mit sich, geschmückt mit bunten Bändern und oft auch mit einem ausgeblasenen Ei und einer Brezel. In Weinheim haben sich in diesem Jahr mehr als 3.000 Menschen am Sommertagszug beteiligt und rund 12.000 Zuschauerinnen und Zuschauer haben ihnen dabei zugesehen. In Ladenburg waren rund 4.500 Menschen unterwegs, um den Winter mit dem Ritual zu verabschieden. In der Rhein-Neckar-Region gibt es diesen Brauch seit Jahrhunderten. Liselotte von der Pfalz, die Schwägerin von Ludwig den XIV. von Frankreich, erwähnte ihn im 18. Jahrhundert in ihren Briefen.
Musik, Darbietungen und Schneemann-Verbrennungen
Je nach Ortschaft wird der Sommertagszug anders gestaltet. In Heidelberg, wo es am Sonntag in der Altstadt ebenfalls einen Zug gab, stand am Ende eine szenische Darstellung des Kampfes zwischen Winter und Sommer auf dem Programm. In Weinheim wurde ein riesiger Schneemann aus Pappe verbrannt. Außerdem wurde die sechs Kilogramm schwere Sommertagszug-Brezel eines ortsansässigen Bäckers in Stücke gebrochen und verteilt.
Weitere Sommertagszüge in der Region in den nächsten Wochen
An den nächsten Wochenenden wird es weitere Sommertagszüge geben. Kommenden Sonntag, den 17. März, beispielsweise in Mauer, Meckesheim, Neckarsteinach und Schönau-Altneudorf. Eine Woche später dann in Gaiberg und Wiesenbach. Und noch etwas später nehmen Gauangelloch und St. Ilgen mit dem Brauch Abschied vom Winter.