Verantwortliche aus Politik und Gesellschaft in der Region haben mit großer Betroffenheit auf die tragischen Ereignisse in Magdeburg reagiert. Mannheims Oberbürgermeister Christian Specht (CDU) sprach am Samstag von einem "Terroranschlag", durch den sich die Menschen die "Vorfreude auf das Weihnachtsfest" nicht zerstören lassen dürften. Das Stadtoberhaupt ordnete Trauerbeflaggung am Rathaus an.
Für Christian Hötting, den Kreisvorsitzenden der CDU Mannheim, ist der Magdeburger Anschlag eine "unfassbare Tragödie", die es umfassend aufzuklären gelte. Besonders verstörend sei es, dass der mutmaßliche Täter als "Arzt tätig ist".
Türkisch Islamische Gemeinde in Mannheim verurteilt Gewalttat
Die Türkisch-Islamische Gemeinde (DITIB) in Mannheim reagierte am Freitag mit großer Bestürzung und Trauer auf das tragische Ereignis in Magdeburg. Man verurteile jegliche Form von Gewalt und setze sich als Gemeinde für ein "friedliches Zusammenleben" ein, heißt es in dem Schreiben.
Auch der Arbeitskreis islamischer Gemeinden Mannheim (AKIG) nahm Stellung. Man verurteile den Angriff aufs Schärfste. Gewalt und Terror dürften in unserer Gesellschaft keinen Platz haben, heißt es in einer Mittelung. Angriffe wie dieser seien nicht nur ein Angriff "auf die betroffenen Menschen, sondern auf das friedliche Zusammenleben unserer Gesellschaft".
Polizei überprüft Sicherheitskonzept
In einer Krisensitzung am Samstagvormittag hatte das Polizeipräsidium Mannheim das Sicherheitskonzept auf den Weihnachtsmärkten in der Region überprüft. Auf Anfrage hieß es, dass man kurz vor den Feiertagen die Anzahl der Polizeikräfte noch einmal erhöhen wolle. Weitere Details wurden nicht bekanntgegeben. Zusätzliche Beton-Barrieren sind offenbar nicht geplant.
Heidelberger Betreiber: Hundertprozentige Sicherheit unmöglich
Hundertprozentige Sicherheit könne es auf Weihnachtsmärkten nicht geben, sagte Mathias Schmieder, Geschäftsführer von Heidelberg Marketing, gegenüber dem SWR. Schließlich müssten zwischen den aufgestellten Barrieren Feuerwehr und Rettungswagen durchfahren können. Zudem gebe es viele Zufahrtswege, die man nicht absperren könne.
Das Unternehmen organisiert den Weihnachtsmarkt in der Stadt an sechs verschiedenen Standorten. Der Heidelberger Weihnachtsmarkt endet am Sonntag. Nur die Eisbahn auf dem Karlsplatz und das Winterwäldchen auf dem Kornmarkt bleiben weiter geöffnet.
Korrektur: In einer vorherigen Version war ausschließlich vom Arbeitskreis islamischer Gemeinden (AKIG) in Mannheim die Rede. Wir haben das korrigiert und sowohl die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) als auch die AKIG genannt. Die DITIB ist seit Mai 2024 nicht mehr Teil der AKIG.