Ein Mann trägt eine FFP2-Maske in der Hand (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Marijan Murat)

Steigende Zahlen bei Atemwegsinfektionen

Unterschiedliche Maskenregelungen an Kliniken im Rhein-Neckar-Raum

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Janina Hecht

Die Kliniken in der Region handhaben die steigende Zahl an Atemwegsinfekten unterschiedlich. Einige Krankenhäuser haben wieder Maskenpflicht, andere empfehlen das Masketragen nur.

In den Krankenhäusern in der Rhein-Neckar-Region sind viele Mitarbeiter, Patienten und Besucher an Atemwegsinfekten erkrankt, von Covid-19 über Grippe (Influenza), RSV (Respiratorisches-Synzytial-Virus) bis hin zu gewöhnlichen Erkältungen. Die Kliniken gehen damit unterschiedlich um. Die Mannheimer Krankenhäuser haben wieder eine Maskenpflicht eingeführt, andere Kliniken empfehlen FFP2-Masken und in einigen Kliniken gibt es bislang keine Änderungen.

Maskenpflicht an Krankenhäusern in Mannheim

In Mannheimer Krankenhäuser gilt wieder eine Maskenpflicht. Bisher ist die Stadt die einzige Kommune in der Region mit dieser Regel. Das Theresienkrankenhaus, das Diakonissenkrankenhaus Mannheim und das Universitätsklinikum haben sich nach eigenen Angaben gemeinsam zu diesem Schritt entschieden. Eine Mund-Nasen-Bedeckung sei die "einfachste und nebenwirkungsärmste Maßnahme", um das Ansteckungsrisiko für Atemegsinfekte zu minimieren, teilte das Universitätsklinikum Mannheim mit.

Eingangsportal am Uniklinikum Mannheim (Foto: SWR)
Auch in der Mannheimer Uniklinik müssen ambulante Patienten und Besucher gerade wieder eine FFP2-Maske aufsetzen.

Derzeit seien zum Beispiel im Mannheimer Uniklinikum auch viele Mitarbeiter erkrankt, die sich zum größten Teil in ihrem privaten Umfeld angesteckt hätten. Masken würden weitere Ansteckungen am Arbeitsplatz unter Kollegen und Patienten verhindern. Auch Patienten mit einer Immunschwäche könnten so besser geschützt werden. Bislang werde die Maskenpflicht im Mannheimer Universitätsklinikum gut akzeptiert, so eine Sprecherin. Die Klinik verteile auch Masken an Leute, wenn sie keine eigenen dabei hätten.

Bitte der Krankenhäuser: Möglichst wenige Besucher pro Patient

Vor allem die Mannheimer Krankenhäuser, aber auch andere Kliniken in der Region zum Beispiel in Heidelberg, bitten außerdem darum, dass Menschen mit Corona-Infektion und Erkältungssymptomen den Besuch im Krankenhaus verschieben. Auch sollten so wenige Besucher wie möglich pro Patient kommen und Kinder zu Besuchen gar nicht mitgebracht werden, da in Kitas, Kindergärten und Schulen zurzeit viele Krankheitserreger im Umlauf sind.

Heidelberger Krankenhäuser empfehlen FFP2-Masken

Auch am Heidelberger Uniklinikum (UKHD) steigt die Zahl der Atemwegsinfekte. Vor allem würden sich immer mehr Leute mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) anstecken. Bei der stationären Aufnahme im Uniklinikum werden alle Patienten mit einem PCR-Test überprüft. Dabei würden immer mehr Patienten positiv auf Corona getestet. Der Verlauf sei aber meistens nicht schwer. Auch beim Personal gebe es einen vergleichsweise hohen Krankenstand. Deshalb empfehlen alle Heidelberger Krankenhäuser inklusive des Uniklinikum jetzt ambulanten Patienten und Besuchern, eine FFP2-Maske zu tragen.

Kinderkliniken sind voll wegen Atemwegsinfekten - vor allem wegen RSV

In der Kinderklinik am Heidelberger Universitätsklinikum ist die Lage wegen der hohen Zahl an Atemwegsinfekten angespannt, teilte die UKHD mit. Derzeit könnten aber alle akuten Fälle versorgt werden. Auch am Mannheimer Uniklinikum ist die Zahl der stationär aufgenommenen Kinder in den letzten Wochen gestiegen. Noch sei die Lage aber entspannter als in der vergangenen Saison. Die meisten Kinder seien zurzeit mit RSV infiziert, das vor allem bei kleinen Kindern schwere Erkrankungen auslösen kann. Im vergangenen Herbst und Winter hatte es in Deutschland eine heftige RSV-Welle gegeben.

Lage im Rhein-Neckar-Kreis und Neckar-Odenwald-Kreis ruhiger

In den GRN-Kliniken mit seinen vier Standorten Schwetzingen, Weinheim, Eberbach und Sinsheim (Rhein-Neckar-Kreis) sowie in den Neckar-Odenwald-Kliniken in Buchen und Mosbach gibt es weder eine Maskenpflicht noch eine Maskenempfehlung. Zwar sind auch in den Neckar-Odenwald-Kliniken viele Menschen mit Corona, Grippe, RSV und anderen Erkältungserregern infiziert. Aber die Ausfälle beim Personal seien zurzeit noch gut steuerbar, teilte der Neckar-Odenwald-Kreis mit. Auch an den GRN-Kliniken sei der Krankenstand beim Personal auf einem ähnlichen Niveau wie in anderen Wintern. Es gebe zurzeit keine hohen Ausfälle.

In Pflegeheimen in der Region keine Maskenpflicht

Im Moment setzen viele Pflegeheime in der Region darauf, dass die Menschen freiwillig eine Maske aufsetzen, wenn sie zu Besuch kommen. Die Pflegeheime des Arbeiter-Samariter-Bundes Region Mannheim (ASB) zum Beispiel empfehlen aber, FFP2-Masken zu tragen und weisen in ihren Einrichtungen in Mannheim, Heidelberg, Oftersheim und Wiesloch (beides Rhein-Neckar-Kreis) die Besucherinnen und Besucher auch an den Eingängen mit Schildern darauf hin. Die Angehörigen seien alle sehr einsichtig und kooperativ, sie blieben auch zuhause, wenn sie Erkältungssymptome hätten.

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