Bislang sind nach städtischen Angaben rund 1.500 Geflüchtete aus der Ukraine nach Heidelberg gekommen, aber es werden immer mehr. Zuletzt sei die Zahl der Flüchtlinge in der Stadt wöchentlich um bis zu 90 gestiegen – und man rechne mit weiteren Zugängen.
Ehemaliges NATO-Gebäude wird Unterkunft
Weil die Unterbringungsmöglichkeiten laut Stadt nahezu ausgeschöpft sind, wird laut Stadt das Bürogebäude auf dem ehemaligen NATO-Gelände in der Rudolf-Diesel-Straße provisorisch hergerichtet. Dort sollen rund 100 Personen unterkommen.
"In Heidelberg ist die Aufnahmesituation wie in vielen deutschen Städten und Gemeinden mehr als angespannt. Wir bereiten uns angesichts der extrem schwierigen Lage darauf vor, auch Gebäude zu belegen, die nur provisorisch, also noch nicht vollständig ertüchtigt sind."

Weitere Gebäude im PHV
Zusätzlich werden drei Gebäude im Patrick-Henry-Village bewohnbar gemacht. Sie werden Platz für bis zu 480 Flüchtlinge bieten. Das erste Gebäude soll Ende Oktober bezugsfertig sein.
"Eine Unterbringung von Geflüchteten in Sporthallen, wie das in manchen anderen Kommunen der Fall ist, ist für uns derzeit keine Option."
Zahl der Asylsuchenden nimmt zu
Nach Angaben des Bundesinnenministeriums sind seit Beginn des Ukraine-Kriegs etwa 125.000 Geflüchtete nach Baden-Württemberg gekommen. Zunächst seien es vergleichsweise wenige gewesen - seit Anfang August hätten sich die Zugänge aber nahezu verdoppelt. Zum Vergleich: Laut Stadt hatten im Gesamtjahr 2015 insgesamt 100.000 Menschen Asyl in Baden-Württemberg bekommen.
Heidelberg muss keine Flüchtlinge aufnehmen
Heidelberg ist wegen des Landesankunftszentrums von der Aufnahme von Asylbewerbern befreit, hat aber nach eigenen Angaben in den vergangenen Jahren freiwillig rund 500 Asylbewerber aufgenommen.