Behälter für altes Speiseöl (Foto: SWR)

Umwelt-Projekt im Odenwald

Bio-Kraftstoff aus altem Speiseöl

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Friederike Kroitzsch
Friederike Kroitzsch (Foto: SWR)
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Patrick Figaj
SWR Journalist Patrick Figaj (Foto: SWR)

Im Neckar-Odenwald-Kreis soll aus altem Fett Bio-Kraftstoff werden. Die Technik gibt es schon lange. Zum Beispiel mit gebrauchtem Speiseöl aus der Gastronomie.

Aus gebrauchtem Fett neuen Kraftstoff zu gewinnen, um die Umwelt zu schonen und den eigenen Abfluss zu schützen: Das ist in Kurzform die Idee hinter dem Projekt. Gebrauchtes Speiseöl ist für private Haushalte schwierig zu entsorgen. Es in den Abfluss zu schütten, ist keine gute Idee. Es verklebt und verstopft. Deshalb sollte altes Fett in den Restmüll. Nachdem man es beispielsweise in eine Plastikflasche abgefüllt hat. Doch damit schmeisst man auch Energie in die Tonne.

Bürgermeister bringt Idee ein

In Haßmersheim im Neckar-Odenwald-Kreis sollen daher jetzt Haushalte ihre alten Speiseöle sammeln, um daraus neuen Kraftstoff zu generieren. Der Bürgermeister der Gemeinde hatte ein Beispiel aus dem Landkreis Hohenlohe aufgegriffen. Auch in anderen Regionen gibt es solche Projekte. Wenn das Vorhaben dort funktioniere, so die Idee, könnte das Projekt auch im Odenwald eine gute Idee sein. Und sich im besten Fall auf die gesamte Metropolregion Rhein-Neckar ausweiten lassen.

Behälter werden bereitgestellt

Die Gemeinde verteilt deshalb ab dem Wochenende (23./24.3.) kleine Kunstsoffbehälter an jeden Haushalt. In diese kann man dann gebrauchtes Fett aus der Pfanne oder aus der Fritteuse füllen. Ist der Behälter voll, kann er an einem Automaten am Haßmersheimer Einkaufszentrum abgegeben werden. Dafür erhält man dann automatisch einen neuen Behälter.

Die Erfahrungen im Landkreis Hohenlohe zeigen: das System wird genutzt. Offenbar, da man sich so niederschwellig etwas zum Klimaschutzprojekt beitragen kann.  

So kann Speiseöl weiter als Kraftstoff genutzt werden

In einem Pilotprojekt werden Reste von Speisefetten aus privaten Haushalten gesammelt und zu Biokraftstoff weiterverarbeitet. Wie sinnvoll ist das?

Eine effektive Methode um Speiseöle und -fette zentral zu sammeln gibt es nach Angaben des Bundesumweltministeriums nicht. Eine Trennpflicht für Privathaushalte gibt es auch nicht. In Deutschland könnten mit solchen Projekten wie dem im Neckar-Odenwald-Kreis pro Jahr rund 50.000 Tonnen gebrauchtes Speiseöl von Haushalten gesammelt werden. Mit dem aufbereiteten Speiseöl können nachhaltige Biodiesel hergestellt und damit klimaschädlicher Diesel ersetzt werden. Diese Technik existiert.

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