Baden-Württemberg hat in diesem Jahr seine Förderung für die Aidshilfe-Vereine im Land fast verdoppelt. Die Einrichtungen seien mit insgesamt 1,2 Millionen Euro unterstützt worden - das sind rund 560.000 Euro mehr als im Jahr zuvor, wie das Sozialministerium anlässlich des Welt-Aidstags am 1. Dezember mitteilte. BW-Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) wies darauf hin, dass Aids-Beratung nach wie vor notwendig ist. Zwar sei die Zahl der Menschen, die sich neu mit dem HI-Virus infiziert haben, in Baden-Württemberg seit Jahren rückläufig. "Dennoch dürfen wir nicht nachlassen bei unserem Kampf gegen die Krankheit."
"Auf ein Miteinander ohne Ausgrenzung und Stigmatisierung hinzuwirken ist ein wichtiges Ziel", sagte Lucha laut Mitteilung seines Ministeriums. Die Landesförderung fließe beispielsweise in sogenannte Checkpoints. Hier bieten die Aidshilfen in Baden-Württemberg anonyme Tests an - und zwar nicht nur auf HIV, sondern auch auf andere sexuell übertragbare Infektionen.
HIV-positive Menschen immer noch ausgegrenzt
Die AIDS-Hilfe Karlsruhe hat zum Welt-Aids-Tag darauf hingewiesen, dass HIV-positive Menschen nach wie vor oft ausgegrenzt werden. Betroffene seien vielen Vorurteilen ausgesetzt. So herrsche in Kliniken und Arztpraxen immer noch viel Unwissenheit im Umgang mit HIV-positiven Patientinnen und Patienten, kritisiert die Organisation. Es komme beispielsweise vor, dass Zahnarztstühle nach dem Kontakt desinfiziert oder Behandlungen verweigert würden.
Welt-AIDS-Tag 1. Dezember AIDS-Hilfe Karlsruhe: HIV-positive Menschen werden noch oft diskriminiert
Anlässlich des Welt-AIDS-Tages am 1. Dezember hat die AIDS-Hilfe Karlsruhe vor der Diskriminierung und Stigmatisierung HIV-positiver Menschen im Gesundheitswesen gewarnt. Betroffene sehen sich mit vielen Vorurteilen konfrontiert.
HIV-Infektionen in BW seit Jahren rückläufig
Nach Angaben des Robert Koch-Instituts wurde in Baden-Württemberg bei 260 Menschen im Jahr 2021 erstmals HIV diagnostiziert. Der Höhepunkt der Infektionen Im Land lag Mitte der 1980er-Jahre bei bis zu 500 Neuinfizierten jährlich. Dass die Zahl nun seit Jahren rückläufig sei, sei unter anderem auf eine gute Vernetzung und Kooperation zwischen verschiedenen Institutionen wie beispielsweise der Aids-Hilfen Baden-Württemberg, dem Ministerium und den Beratungsstellen der Gesundheitsämter zurückzuführen.