Chat GPT & Co. verändern Schule

Wegen KI: BW-Kultusministerin will mehr mündliche Prüfungen

Stand

Mehr mündliche Prüfungsformen statt schriftlicher Tests - das will die baden-württembergische Kultusministerin Schopper. Denn die Künstliche Intelligenz mache vor den Schulen nicht halt.

Wegen des Vormarsches von Künstlicher Intelligenz (KI) will die baden-württembergische Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) vermehrt weg von schriftlichen Prüfungen und stattdessen auf andere Prüfungsformen setzen: "Wir werden voraussichtlich deutlich mehr zu mündlichen Prüfungen übergehen, weil man nur so herausfinden kann, ob etwas wirklich verstanden worden ist."

Künstliche Intelligenz bietet für Schülerinnen und Schüler Chancen, fordert sie aber auch täglich heraus. Denn es wird immer schwerer Fake News oder gefälschte Bilder und Videos, sogenannte Deep Fakes, zu erkennen. Deshalb werde Medienkompetenz zunehmend wichtig, so Kultusministerin Schopper. Auch, wie viel Mediennutzung sinnvoll ist, sei eine wichtige Fragestellung. Das sei eine der großen Herausforderungen für die Schulen in Zukunft.

"Da haben wir in der Schule eine große Aufgabe."

Mit Künstlicher Intelligenz und ihren Auswirkungen auf die Gesellschaft befasst sich auch ein neuer SWR-Podcast:

Zusammenhänge statt Auswendiglernen

Reines Auswendiglernen habe im Zeitalter von digitalen Helfern und Programmen wie ChatGPT ausgedient, so die Kultusministerin. "Es ist wichtiger, dass man die grundlegenden Zusammenhänge versteht, dass man sich Kompetenzen erarbeiten kann."

Das Ziel müsse sein, den Unterricht näher an der Lebenswirklichkeit der Schülerinnen und Schüler auszurichten, so Schopper. Eine Forderung, die auch bei den Schülerinnen und Schülern ankommen dürfte. Denn der Landesschülerrat hatte Anfang des Jahres erst gefordert, dass in der Schule Themen wie das Ausfüllen einer Steuererklärung, das Abschließen von Verträgen und Versicherungen Teil des Unterrichts sein sollten.

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Französisch nicht mehr als Fach wichtig?

Auch Ministerpräsident Kretschmann (Grüne) schaut interessiert auf die Chancen von Künstlicher Intelligenz. Er sieht darin das Potenzial, etwa in Zukunft durch technische Möglichkeiten Fremdsprachenkenntnisse zu ersetzen. "In zehn Jahren wird sich jeder einen Knopf ins Ohr setzen - und der übersetzt das simultan, was da gesprochen wird. Das wird so kommen", so Kretschmann. Dennoch seien weiterhin sehr gute Englisch-Kenntnisse für junge Menschen sehr wichtig. Aber das Lernen einer zweiten Fremdsprachen, etwa Französisch oder Spanisch, könnten sich junge Leute durch die Möglichkeiten der KI bald ersparen. Eine Aussage, die jedoch auch stark kritisiert wurde, etwa von Lehrerverbänden.

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