Am Aussichtsturm "Hohe Warte" in Pforzheim sind am frühen Donnerstagabend drei tote Teenager gefunden worden. Ein Passant hatte sie laut Polizei entdeckt. Für die Jugendlichen kam jede Hilfe zu spät. Die alarmierten Rettungskräfte konnten nicht mehr helfen.
Aussichtsturm "Hohe Warte" bleibt erstmal gesperrt
Nun soll geprüft werden, wie der Aussichtsturm abgesichert werden kann. Ein Antrag auf "Prüfung der Absicherungsmöglichkeiten" wurde am Sonntag in einer außerordentlichen Ortschaftsratssitzung in Hohenwart beschlossen, so die Stadt auf SWR-Nachfrage. Pforzheims Oberbürgermeister Peter Boch (CDU) und der Baubürgermeister Tobias Volle (parteilos) würden den Antrag unterstützen. Perspektivisch soll auch der Aussichtsturm in Büchenbronn besser abgesichert werden. Beide sollen als Ausflugsziel aber erhalten bleiben. Laut Stellungnahme der Stadt bleibt der Turm in Hohenwart bis auf weiteres gesperrt.
Drei tote Jugendliche gefunden: Ermittlungen dauern an
Der Vorfall steht laut Polizei im unmittelbaren Zusammenhang mit dem Aussichtsturm. "Es gibt keine konkreten Hinweise auf ein Fremdverschulden", so die Polizei gegenüber dem SWR. Ob es sich um einen Suizid handelt, wollte die Polizei weder dementieren, noch bestätigen. Die Kriminalpolizei Calw und die Staatsanwaltschaft Karlsruhe ermitteln. Die drei Toten sollen aus dem Raum Pforzheim/Enzkreis stammen.
Die "Hohe Warte" in Pforzheim ist ein Aussichtsturm im Pforzheimer Stadtteil Hohenwart. Er ist 40 Meter hoch. Laut Polizei ist es nicht der erste tragische Fall vor Ort. Der Turm wurde laut Stadt mit Bauzäunen abgesperrt.
Lebenshilfe Suizid verhindern – Was Fachkräfte und Laien tun können
Pro Jahr töten sich 10.000 Menschen selbst, das sind mehr als im Verkehr, durch Gewalttaten, durch illegale Drogen und Aids zusammen.
Stadt Pforzheim: Jugendliche sind auf dieselbe Schule gegangen
Pforzheims Oberbürgermeister Peter Boch (CDU) und Landrat Bastian Rosenau (parteilos) zeigten sich in einem gemeinsamen Statement der Stadt bestürzt. "Unser tief empfundenes Mitgefühl gilt den Familien, Freunden und Angehörigen, die mit unermesslichem Schmerz konfrontiert sind."
Alle drei Personen sind laut Stadt auf dieselbe Schule gegangen. Dort seien Notfallseelsorger und Psychologinnen vor Ort. Außerdem wurde ein Krisenpräventionsteam gebildet.