Sicherheitscheck bei Karlsruher Spielplatz (Foto: SWR)

Nach Sturz eines Jungen

So wird die Sicherheit der Karlsruher Spielplätze gecheckt

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AUTOR/IN
Rebekka Plies
Ein Bild von Rebekka Plies (Foto: SWR, Patricia Neligan)

Vor zehn Tagen stürzte ein Junge auf einem Karlsruher Spielplatz von einem Kletterturm. Seitdem wird über die Sicherheit der Geräte diskutiert. Bei regelmäßigen Checks werden alle Bauteile überprüft.

Manuel Konrad läuft über den Kiesboden eines Spielplatzes im Karlsruher Stadtteil Oberreut. Er schaut erst einmal über die komplette Fläche, ob ihm Müll oder etwas anderes Ungewöhnliches auffällt. Dann inspiziert er Gerät für Gerät. Über 500 Spielplätze im gesamten Stadtgebiet müssen von ihm und seinen Kollegen regelmäßig überprüft werden.

Schrauben und Aufhängungen als neuralgische Punkte

Funktioniert die Pumpe der Wasserspiele, wie sieht es mit den Abnutzungserscheinungen an der Schaukelaufhängung aus? Manuel Konrad nimmt die Glieder der Kette in der Hand und schaut, wie stark der Verschleiß ist.

Sicherheitscheck bei Karlsruher Spielplatz (Foto: SWR)
Die sogenannte Laufkatze der Seilbahn wird regelmäßig überprüft.

Auch jede einzelne Schraube schaut er sich genau an. Kleinere Schäden kann er sofort beheben. In seinem Werkstattwagen hat er jede Menge Werkzeug für kleinere Reparaturen.

"Ich mache das für die Kinder. Ich könnte nicht mehr ruhig schlafen, wenn ich mir unsicher wäre, dass die Spielgeräte in einem Topzustand sind."

Funktionsprüfung ist der schönste Teil des Jobs

Der große Kletterturm wirkt auf den Laien als eins der gefährlicheren Geräte, doch der Experte sagt, dass die meisten, die an den Stahlseilstreben entlanghangeln schon sehr genau wissen, wie das funktioniert. Manuel Konrad klettert zügig einige Meter in die Höhe, um die Stabilität des Geräts zu überprüfen.

"Mich kann man nicht acht Stunden im Büro einsperren. Ich muss raus und das ist einfach das Tolle an dem Job!"

Auch die Seilbahn muss er regelmäßig selber testen. Dabei wird gecheckt, ob der Sitzteller Schäden hat oder das Stahlseil Risse.

Mit einem Stab sticht Manuel Konrad in den Boden und schaut, wie dick der Pufferbelag ist, der einen Sturz abfedern soll. Alles in Ordnung - mehr als 20 Zentimeter liegen gut verteilt rund um die Geräte.

Turnusmäßige Prüfung von 500 Spielplätzen

Langweilig wird dem Spielplatzinspekteur und seinen Kollegen nicht. Sie versuchen alle 14 Tage jeden Spielplatz zu überprüfen. Jeden Tag werden neue Routen für die Inspekteure ausgearbeitet, um immer andere Orte abzufahren. Hinweise bekommen Manuel Konrad und seine Kollegen auch von Anwohnern.

"Natürlich haben wir Brennpunkt-Spielplätze, wo wir genauer hinschauen müssen, aber das kann sich auch schnell verlagern."

Vandalismus ist immer wieder Thema. Schmierereien auf Spielgeräten, angeritzte Seile, gestohlene Stahlteile. Die Teile müssen dann schnellstmöglich ersetzt werden, um eine Sperrung der Geräte zu vermeiden.

Unfälle werden im Kollegenkreis diskutiert

Der Sturz eines 6-Jährigen von einem Spielturm sorgt auch bei den Inspekteuren für Gesprächsstoff. Aus dreieinhalb Metern Höhe ist der Junge gestürzt und kam schwer verletzt ins Krankenhaus.

"So ein Unfall lässt niemanden von uns kalt und das wird sehr intensiv besprochen. Wir tun unser Menschenmöglichstes, dass sowas eben nicht passiert."

Der Vater hat danach Anzeige erstattet. Die Polizei hat entsprechende Ermittlungen bestätigt. Ersten Erkenntnissen der Polizei zufolge hatte sich ein Haltegriff aus seiner Verankerung gelöst. Manuel Konrad und seine Kollegen geben bei ihrer täglichen Arbeit alles dafür, dass so etwas nicht passieren kann.

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