Eine Tierschützerin aus Dettenheim hatte die Anzeige erstattet. Sie berichtet von dem Vorgang, der sich in der vergangenen Woche ereignet haben soll. Danach habe sie Mitarbeiter der Behörde ausdrücklich auf das Jungtier im hohen Gras beim Russheimer Altrhein hingewiesen. Trotzdem sei die Wiese am Damm gemäht worden.
Regierungspräsidium Karlsruhe bestreitet Vorwürfe
Die Tierschützerin berichtet weiter, sie habe die Überreste des getöteten und verstümmelten Kitzes nur wenige Stunden später auf der gemähten Fläche gefunden. Das Regierungspräsidium hat auf SWR-Anfrage die Vorwürfe bestritten. Demnach seien die Betriebshofmitarbeiter womöglich zu spät über das Rehkitz informiert worden.
Offenbar hatten zwei Mitarbeitenden des zuständigen Betriebshofs Mäharbeiten mit zwei Traktoren im Bereich Rußheim-Minthesee auf einer Dammlänge von rund sechs Kilometern durchgeführt. Dabei gab es nach Angaben des Regierungspräsidiums keinen Kontakt zu Anwohnerinnen und Anwohnern oder zu Publikumsverkehr sowie keine konkreten Anzeichen dafür, dass Rehe in diesem Bereich sitzen.
Kam die Information zu spät?
Weiter südlich davon sei ein Mitarbeiter eines anderen Betriebshofes am späten Nachmittag von einer Passantin informiert worden, dass im Bereich Minthesee ein Rehkitz sitze. Diese Information hat der Mitarbeiter am nächsten Morgen an den zuständigen Betriebshof vor Beginn möglicher Mäharbeiten gegeben. Nach den uns vorliegenden Informationen scheint es wahrscheinlich, so die Sprecherin des Regierungspräsidiums, dass es zu diesem Zeitpunkt bedauerlicherweise schon zu spät war und das Rehkitz eventuell bereits früher von der Mähmaschine erfasst wurde.