Als die Tierrettung Contwig zu dem schwer verletzten Rehkitz in der Südwestpfalz gerufen wurde, war es nach Angaben einer Sprecherin des Vereins bereits zu spät. Das erst wenige Tage alte Jungtier war in der Nähe eines stark befahrenen Radwegs von einem Hund gerissen worden. "Das arme Tier hat noch gelebt, aber es war nicht mehr zu retten und musste von seinem Leiden erlöst werden", heißt es von der Tierrettung.
Tierrettung Contwig kann verletzten Tieren häufig nicht mehr helfen
Es passiere immer wieder, dass Hunde in der Brut- und Setzzeit zwischen März und Juli junge Wildtiere wie Rehkitze angreifen. Wie die Tierrettung Contwig mitteilt, wird sie immer häufiger zu solchen Einsätzen gerufen. Oft werde der Jäger direkt auch alarmiert, weil dieser dann meistens den Kadaver des Tieres beseitigen müsse, da die Tierretter den schwer verletzten Jungtieren nicht mehr helfen könnten.
Im Notfall gibt es vom Jäger den Gnadenschuss
Pro Jahr seien es fünf bis sechs solcher sogenannter Tierrisse in den Monaten März bis Juli. "Die Aufgabe unseres Teams ist es dann, die Tiere zu retten oder nur noch zu bergen. Im Notfall kann ihnen der Jäger nur den Gnadenschuss geben", so eine Sprecherin der Tierrettung. "Das kann und muss in dieser Zeit einfach vermieden werden."
Hunde sollten von März bis Juli angeleint werden
Die Tierretter appellieren daher nochmals eindringlich an alle Hundehalter, ihre Hunde insbesondere während der Brut- und Setzzeit beim Spaziergang an die Leine zu nehmen. Wildtiere hätten es in der Pfalz unter anderem durch das Waldsterben und der steigenden Zahl von Wanderern, Mountainbikern und anderen Naturtouristen ohnehin schon schwer. "Dass nicht angeleinte Hunde das Wild zu Tode hetzen oder totbeißen, kann und muss vermieden werden", fordert die Tierrettung Contwig abschließend.