Die intensiven Verhandlungen zwischen beiden Seiten haben Monate gedauert. Der Karlsruher Gemeinderat muss der Vereinbarung noch zustimmen, mit der der Stadionneubau auf die Zielgerade geht.
KSC soll Stadion ab Juli 2023 voll nutzen können
Die Vereinbarung zwischen der Stadt und dem Bauträger sieht auf der einen Seite einen detaillierten Bauablauf bis zur Fertigstellung des Stadions vor. Im Dezember soll der Karlsruher SC mit dem Innenausbau der neuen Haupttribüne beginnen können. Ab Juli 23, also rechtzeitig zur Fußball-Saison 2023/24, soll er das Stadion in vollem Umfang nutzen können. Dann beginnen auch die Pachtzahlungen, mit denen der Verein einen Teil der Kosten des von der Stadt vorfinanzierten Stadions zurückzahlt.
Kosten steigen um weitere 12 Millionen Euro
Auf der anderen Seite wird durch die Vereinbarung der neue Kostenrahmen festgelegt. 12 Millionen Euro muss die Stadt mehr bezahlen. Damit erhöhen sich die Gesamtkosten für das Projekt auf 155 Millionen. Allerdings war die Stadt noch im Januar in einer Risikoschätzung von einer Kostensteigerung auf 166 Millionen Euro ausgegangen. Die Mehrkosten werden durch die allgemeine Kostensteigerung und durch Veränderungen bei der Ausstattung begründet.
"Ich hätte das vor einigen Wochen nicht für möglich gehalten!"
Lange Verhandlungen auf Messers Schneide
In den Verhandlungen zwischen Oberbürgermeister Mentrup und dem Vorstand der Zech Hochbau AG drohte zeitweise sogar eine Auseinandersetzung vor Gericht. Zech Hochbau hatte im vergangenen Jahr die BAM Sports GmbH übernommen. BAM Sports war ursprünglich Totalunternehmer für das neue Karlsruher Fußballstadion. Insbesondere im Zusammenhang mit der Fertigstellung der technisch besonders anspruchsvollen neuen Haupttribüne gab es viele offene Fragen, die jetzt geklärt sind.

Zustimmung im Gemeinderat für die grundsätzliche Einigung
Es sei erstmal gut, dass es eine Vereinbarung zwischen der Stadt und dem Bauträger Zech gebe, sagte der Sprecher der Grünen-Fraktion im Gemeinderat, Aljoscha Löffler, gegenüber dem SWR. Nun könne der Termin für die Fertigstellung voraussichtlich eingehalten werden. Allerdings sei die Kostensteigerung nicht nur der allgemeinen Preissteigerung im Baugewerbe geschuldet, sondern auch der Vertragsgestaltung. Diese müsse nun aufgearbeitet werden.
"Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen!"
Auch CDU-Stadtrat Detlef Hofmann spricht von einem Problem bei der Vertragsgestaltung. Man habe die Verträge für den Stadionneubau zwischen Stadt und Bauträger unterschiedlich deuten können. Das habe auch zur erneuten Preissteigerung geführt, so Hofmann.
Der Gemeinderat soll in seiner Sitzung am 31. Mai der Ergänzungsvereinbarung mit dem Bauträger zustimmen. Sie könnte anschließend mit der Unterschrift des Oberbürgermeisters wirksam werden.