Anja Bulle ist Hundephysiotherapeutin und Besitzerin des "Dog Inn" in Rheinmünster. Mit verschiedenen Therapiemöglichkeiten bieten sie und ihr Team eine Anlaufstelle für viele besorgte Hundebesitzende. Ob nach Operationen, Bandscheibenvorfällen oder sogar Lähmungserscheinungen - es bestehe fast immer eine Möglichkeit, die Hunde zu behandeln, so Bulle.
Ein wichtiger Bestandteil ist hierfür die Aquatherapie in vier Schwimmbecken. Auch auf eine 240 Quadratmeter große Trainingshalle kann zurückgegriffen werden.
Betreuung auch über Nacht
Herkömmliche Therapieeinheiten sind hier bereits bewährt, neu geschaffen wurde nun die Rehabilitation. Anja Bulle wird neben einer Tagespflege auch eine 24-Stunden-Betreuung anbieten. Ein Novum im Land. Die Therapeutin muss dann mit den tierischen Patienten sogar in einem Raum übernachten. Eine Herzensangelegenheit:
Empathie ist der Schlüssel zum Erfolg
Besonders für Besitzer pflegebedürftiger Hunde, welche selbst keine umfassende Betreuung mehr gewährleisten können, komme das Angebot laut Bulle infrage. Exemplarisch sei zum Beispiel ein Hund, der im Obergeschoss lebt und ein künstliches Hüftgelenk erhält. Die Besitzer können das Tier altersbedingt nicht mehr tragen, selbstständig kann es die Treppe aber auch nicht bewältigen. In der Reha könne hier die Phase nach der Operation überbrückt und der Hund behandelt werden. Empathie für Mensch und Tier sei hier der Schlüssel zum Erfolg.
Aus der Humanmedizin in die Hundephysiotherapie
Anja Bulle kommt selbst ursprünglich aus der Humanmedizin: "Ich habe mich mit Präventivmedizin beschäftigt und habe gemerkt, dass das auch für Hunde geht".
Seit 2018 gibt es nun das "Dog Inn" in Rheinmünster. Die Nachfrage nach den Therapieangeboten steigt immer weiter. Als Grund nennt die Hundephysiotherapeutin: "Der Hund wird immer mehr Lebenspartner". Einen Trend zur Vermenschlichung sehe sie dennoch nicht. Das 24-Stunden-Reha-Angebot kommt dem Vorbild der menschlichen Reha aber mittlerweile sehr nah.