Bereits im Mai konnten erste Therapiestunden für Kinder aus der Ukraine in Karlsruhe angeboten werden. BIOS erhält für das neue Angebot einen sechsstelligen Betrag der SWR Kinderhilfsaktion Herzenssache. BIOS will das Programm künftig auch auf weitere Standorte in Nordbaden ausdehnen.
"Entwurzelung, die Furcht um das eigene Leben und das von Familie, Verwandten und Freunden - das sind Themen, mit denen sich Kinder, die aus der Ukraine fliehen, im Moment konfrontiert sehen."
Kinder entwickeln nach der Flucht psychosomatische Symptome
Zu den ersten Patienten, die das neue Behandlungsangebot von BIOS nutzen, gehören drei Kinder aus dem ukrainischen Mykolajiw. Sie mussten aus ihrer Heimat fliehen, die bis heute unter Dauerbeschuss steht. Bereits kurze Zeit nach Ankunft in Deutschland hat eines der Kinder psychosomatische Symptome entwickelt: Magen-Darm-Beschwerden, Alpträume und Gewichtsverlust.
"Bei der Aufarbeitung der Flucht ist es wichtig ein möglichst stabiles Umfeld zu schaffen. Dies wird in psychosozialen Zentren wie in Karlsruhe berücksichtigt."
Schon nach wenigen Therapiesitzungen konnten die Beschwerden verringert werden. Die Experten raten Betroffenen, sich rechtzeitig Hilfe zu suchen, da eine hohe Wahrscheinlichkeit bestehe, eine Posttraumatische Belastungsstörung zu verhindern.

SWR Herzenssache unterstützt psychosoziale Versorgung von geflüchteten Kindern
Man sei sehr froh über die Unterstützung von Herzenssache, heißt es von BIOS. Der Fokus liegt derzeit auf den Kindern, die aus der Ukraine nach Deutschland und speziell nach Nordbaden kommen. Aktuell finden die Therapien ausschließlich in Karlsruhe statt, sollen aber auf die weiteren Standorte der Einrichtung ausgedehnt werden, zum Beispiel auch auf Pforzheim, Heidelberg und Heilbronn.