Überall in der Rheinebene geht in diesen Tagen ganz langsam die Spargelernte los. Tiefe Temperaturen in den vergangenen Wochen haben die Ernte zunächst verzögert. Allerdings kletterte das Thermometer zum Beispiel in Iffezheim (Kreis Rastatt) in den vergangenen beiden Nächten bis 16 Grad und das sind optimale Bedingungen für einen Saisonstart.
Stefan Schneider bewirtschaftet in Iffezheim zehn Hektar Spargel. Seit dem vergangenen Wochenende hat er immer wieder nachgesehen und jetzt legt er los. Auf dem Schneiderhof werden die Spargel komplett selbst vermarktet. Und weil der Hofladen jetzt öffnet, müssen auch bei Regen Spargel gestochen werden.
Größere Mengen Spargel erst nach Ostern
Die Mengen sind noch gering, berichtet der Landwirt. Normalerweise erntet er eine halbe Tonne am Tag, wenn die Saison richtig losgegangen ist. Aber größere Menge wird es vor Ostern nicht geben, da ist sich der Landwirt sicher. Immerhin strecken die Spargel auf dem Iffezheimer Acker jetzt schon die Köpfe aus der Erde.
Folienüberdeckung für den Spargel
Damit der Spargel schon im März ordentlich wächst, benutzt der Landwirt, wie immer mehr seiner Kollegen, eine dreifache Folienüberdeckung. Die unterste Schicht ist eine Schwarz-Weiß-Folie. Je nach Temperatur und Sonneneinstrahlung wird zwischen den beiden Seite hin und her gewechselt, um das Wachstum zu fördern oder zu bremsen. Darüber kommen zwei weitere Lagen, die Feuchtigkeit und Wärme im Spargeldamm halten sollen. Optimale Keimbedingungen hat das Gemüse bei über zehn bis zwölf Grad Bodentemperatur. Vorher passiert nichts auf dem Spargelacker.
Landwirte fiebern der Spargelaison entgegen
Der Regen und die Feuchtigkeit haben die Ernte am ersten Saisontag in Iffezheim zwar nicht leichter gemacht. Trotzdem freuen sich die Landwirte und ihre Helfer über den Startschuss.
Allerdings stand der Spargelacker von Landwirt Stefan Schneider am Freitagmorgen schon teilweise unter Wasser. Das ist für die Saisonkräfte aus Rumänien schon eine Herausforderung. Damit sie nicht krank werden, achten der Landwirt und sein Meister darauf, dass sie trocken bleiben. Gummistiefel und Regencape sind Pflicht zum Saisonbeginn. Darunter tragen die Helferinnen und Helfer dicke Mützen und Schals. Und sie müssen nicht den ganzen Tag auf dem Acker bleiben, betont Robin Bodrogi.
Einstiegspreise zwischen 16 und 25 Euro je Kilo
Die Preise für die ersten Spargel der Saison sind noch ziemlich fürstlich: Sie liegen - je nach Sortierung - zwischen 16 und 25 Euro je Kilogramm. Eine Prognose für die Saison gibt es noch nicht. Der Verband der Spargel- und Erdbeererzeuger VSSE in Bruchsal hofft aber auf eine gute Kampagne. Der Spargel sei gut über den Winter gekommen, sagt Geschäftsführer Simon Schuhmacher. Und das sei die Voraussetzung für eine gute Spargelsaison.