Klettern ohne Sicherung

Karlsruhe: Boulderhallen im Selbsttest

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Markus Volk

Vor allem unter jungen Erwachsenen ist Bouldern ein großer Trend. In Karlsruhe gibt es mittlerweile fünf Hallen zum Klettern ohne Sicherung.

Draußen wird es immer kälter, drinnen wird es immer voller. Voll im Trend ist das Bouldern, eine Indoor-Sportart, die immer beliebter wird. Dabei geht es ums Klettern an einer künstlichen Wand ohne Sicherung. Damit das möglich ist, sind überall weiche Matten ausgelegt und die Wände sind maximal vier Meter hoch. Ein sicherer Absprung ist also fast immer möglich, auch wenn der Blick von ganz oben nach unten manchmal gruselig wirkt.

"Es gibt wenig Verletzungsrisiken und man kann den Kopf gut ausschalten. Weil wenn man da an der Wand hängt, dann ist der nächste Griff das einzige, was man im Kopf hat.

Zwischen Karlsruhe-Durlach und dem Stadtteil Grünwinkel

Zwei der Karlsruher Boulderhallen sind vom selben Betreiber. The Rock in Durlach und die gleichnamige Halle im Stadtteil Grünwinkel. Diese Halle ist mehr auf das Höhenklettern ausgelegt, hat nur einen kleinen Boulderbereich. Die 1250 Quadratmeter große Halle in Durlach dagegen, widmet sich voll und ganz dem klassischen Bouldern. In der Halle fällt eine pilzförmige Wand in der Mitte auf. Klettert man hoch, kann man oben sogar stehen und in den zweiten Stock mit niedriger angelegten Strecken laufen. Im Sommer gibt es auch einen Außenbereich zum Klettern.

Bouldern in der Boulderwelt in Karlsruhe  (Foto: SWR, Susann Bühler )

In Grünwinkel gibt es außerdem die Halle Steil, eine reine Boulderhalle. Innen fällt die außergewöhnliche Form vieler Griffe auf. Da gibt es einen langen weißen Stein, der sich wie eine Schlange an der Wand entlang schmiegt und um den herum eine Kletterroute arrangiert ist. An anderer Stelle gibt es große, bumerangförmige Griffe, die auf der Außenseite glatt und rutschig sind. Das macht das Klettern zu einer besonderen Herausforderung und erhöht den Schwierigkeitsgrad. Auch in dieser Halle kann man auf zwei Stockwerken bouldern. Außerdem gibt es einen speziellen Familienbereich, in dem Erwachsene gemeinsam mit ihren Kindern die Wände hochkraxeln können.

Klettern in der Innenstadt

Mitten im Zentrum von Karlsruhe am Europaplatz ist die Boulderwelt angesiedelt. Im dritten Stockwerk kann man aus dem Fenster weit über die Stadt schauen. Schon am Eingang der Halle fällt die große Weltkugel auf, die nicht nur imposant aussieht, sondern an der man auch bouldern darf. Der Weihnachtszeit angepasst ist eine Strecke aus grünen Griffen und Tritten, die wie ein Tannenbaum aussieht. Neben einem Familienbereich gibt es hier auch Routen, die extra für kleinere Menschen gestaltet sind.

Berge unter einem Dach

Der Deutsche Alpenverein (DAV) Sektion Karlsruhe betreibt eine Halle im Karlsruher Stadtteil Hagsfeld, das DAV Kletter- und Boulderzentrum, direkt neben dem Fächerbad. Etwa die Hälfte der Halle sind Kletterstrecken mit Sicherung, die andere Hälfte ist zum Bouldern da. Dieser Bereich ist etwas kleiner als in den reinen Boulderhallen, aber immer noch groß genug, um sich auszupowern. Hier in der DAV Halle merkt man den Zusammenhalt durch den Verein. Es gibt viele Kurse, eine Jugendgruppe und auch eine Inklusive Bouldergruppe, für Menschen mit und ohne Behinderung.

"Ich dachte mir, mit nur einem Arm wird das sowieso nicht funktionieren, aber das Gegenteil ist der Fall. Sie haben gesagt: Komm vorbei, alles ist möglich!"

Hände greifen einen grünen Kunstoffgriff an einer Boulderwand  (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Foto: Peter Kneffel )
Hände greifen einen grünen Kunstoffgriff an einer Boulderwand

Über Karlsruhe verteilt gibt es aktuell fünf verschiedene Boulderhallen mit unterschiedlichen "Kletterprofilen". Und damit es einem nicht langweilig wird, werden regelmäßig in den Hallen die Wände umgeschraubt. Das bedeutet, Routen und Klettergriffe werden so verändert, dass der Sportlerin oder dem Sportler beim nächsten Besuch ein neues Bouldererlebnis präsentiert wird.

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