Das Besucherzentrum ist der letzte Punkt eines 60-Punkte-Reformplans. Das Verteidigungsministerium hatte diesen Reformprozess angeordnet, nachdem das KSK durch rechtsradikale Vorfälle, ein Waffenversteck bei einem Soldaten und Unregelmäßigkeiten im Umgang mit Munition aufgefallen war. Eine Kompanie des KSK war in der Folge aufgelöst worden, die komplette Schließung des Standorts Calw aber verworfen worden.
Dreiteilige Ausstellung zum KSK
Kommando, Spezial, Kräfte - so heißen die drei Abschnitte der Ausstellung im neuen Besucherzentrum vor den Toren des KSK in Calw. Im Ersten Teil der Ausstellung erfährt man viel über die politischen Grundlagen für die Bundeswehr allgemein, die Einbettung in staatliche Strukturen und über die Abgrenzung zu anderen Spezialeinheiten.
KSK-Besucherzentrum: ausgewählte Operationen werden vorgestellt
Im zweiten Abschnitt geht es um die Besonderheiten der Ausrüstung der Spezialkräfte und auch darum, wie die Soldaten in die Einsatzgebiete kommen. Dort werden ausgewählte Operationen vorgestellt.
Im dritten Abschnitt schließlich geht es um die Soldaten, ihre Ausbildung und auch um die besonderen Belastungen, die diese Menschen aushalten müssen.
Außendarstellung soll auch nach Innen wirken
Bei der Eröffnung des Besucherzentrums sprach Generalinspekteur Zorn den Soldaten des Verbands sein Vertrauen aus und erklärte die Reform des KSK für abgeschlossen.
Der kontrollierte Schritt an die Öffentlichkeit soll auch nach Innen etwas ändern: Die fehlende Außendarstellung galt lange als eine Ursache für den übersteigerten Korpsgeist der Truppe, der in der Vergangenheit oft dazu geführt hat, dass bei Vergehen nicht oder zu spät reagiert wurde. Jetzt gebe es ein Ventil, eine Art Öffentlichkeit durch das Besucherzentrum.
Wehrbeauftragte sieht gelungenen Wandel beim KSK
Mit der Eröffnung ist nun der letzte Schritt des 60-Punkte-Reformplans vollzogen. Auch die Wehrbeauftragte des deutschen Bundestages, Eva Högl, bestätigte dem KSK einen gelungenen Wandel, allerdings gebe es auch Daueraufgaben, um rechtsextremistische Tendenzen in der Truppe zu unterbinden.
KSK-Besucherzentrum steht allen Interessierten offen
Das Besucherzentrum steht jedem interessierten Bürger ohne Voranmeldung offen. Neben der Dauerausstellung sollen auch Vorträge zur Sicherheitspolitik angeboten werden. Das KSK möchte eine Begegnungsstätte für Informationsaustausch und kritische Diskussionen bieten.
Das Zentrum ist ab Mittwoch von 10 bis 18 Uhr für Besucher geöffnet.