Nachdem bekannt wurde, dass die Stadt Bad Mergentheim im Rahmen des Millionenprojekts "Grundschulneubau im Auenland" Betrügern zum Opfer gefallen ist, steht nun fest, dass die Stadt den Großteil des Schadens selbst bezahlen muss. Von den rund 400.000 Euro, die auf ein falsches Konto gingen, übernimmt die Versicherung wohl nur 125.000 Euro, das hat die Stadt dem SWR bestätigt. Bei der Zahlung waren Unterlagen eines Geschäftspartners so gut gefälscht worden, dass der Betrag auf ein Konto von Betrüger überwiesen wurde.
Ermittlungen der Staatsanwaltschaft laufen
Passiert ist der kriminelle Vorgang Ende November/ Anfang Dezember letzten Jahres. Anschließend wurden direkt Polizei und Staatsanwaltschaft alarmiert. Die ermitteln weiterhin, bislang gibt es aber noch keine Ergebnisse. So ist zum Beispiel unklar, ob bei dem Betrug eine international agierende Bande am Werk war. Der Gemeinderat wurde von dem Vorfall erst im Februar informiert. Vergangene Woche gab es dann ein Gespräch mit dem gesamten Gremium. Wohl noch vor Ostern möchte sich Oberbürgermeister Udo Glatthaar öffentlich äußern.
Betrug war nicht direkt sichtbar
Laut Stadtsprecher Carsten Müller war der Betrug für Mitarbeitende der Stadt nicht sofort erkennbar. Sie trifft deswegen keine Schuld. Einen Hackerangriff auf die Infrastruktur der städtischen Netzwerke gab es nicht. Trotz des hohen Schadens hat der Vorfall keine Auswirkungen auf den Grundschulneubau im Auenland. Die Bauarbeiten sollen dort zum Schuljahresbeginn 2024/2025 abgeschlossen sein.