Sechs Monate nach einem blutigen Messerangriff in einer Flüchtlingsunterkunft in Kressbronn (Bodenseekreis) mit einem Toten und mehreren Verletzten hat unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter begonnen. Der 32-Jährige wollte sich am Dienstag vor dem Landgericht Ravensburg nicht zu den Vorwürfen äußern. Auch Angaben zu seinem bisherigen Lebenslauf wolle er nicht machen, erklärte sein Verteidiger.
Vorwurf: Mord und mehrfacher versuchter Mord
Der Angeklagte soll im Juni in Kressbronn mit einem Küchenmesser auf Frauen und Männer eingestochen haben. Sechs Menschen wurden bei dem Messerangriff teils lebensgefährlich verletzt. Ein 38 Jahre alter Mann starb noch vor Ort. Laut Anklageschrift habe sich der 32-Jährige aus Nigeria gegenüber Asylbewerbern aus Syrien benachteiligt gefühlt und deshalb die Tat begangen. Ihm wird unter anderem Mord und mehrfacher versuchter Mord vorgeworfen.
Urteil wohl Mitte Februar
Einige Wochen vor der Tat hatte der Angeklagte laut Polizei schon einmal Mitbewohner mit einem Messer bedroht. Der Prozess wird im Januar fortgesetzt. Insgesamt sind acht Verhandlungstermine angesetzt. Das Urteil wird Mitte Februar erwartet.