Die weltweit bekannte Suppenwürze Maggi feierte am Mittwoch ihren 125. Geburtstag. Im Jahre 1887, schon zehn Jahre vor der offiziellen Firmengründung, hatte der Schweizer Julius Maggi in Singen damit begonnen, mit sieben Arbeiterinnen die Maggi-Würze in Flaschen abzufüllen. Mit der Eisenbahn wurde Maggi in alle Regionen Deutschlands verschickt. Die kantige braune Flasche - im Alemannischen "Gütterli" - hat ihr Aussehen bis heute kaum verändert und ist aus vielen Haushalten nicht mehr wegzudenken.
Das kleine "Gütterli"-Haus, in dem alles begann, steht immer noch auf dem Werksgelände und birgt heute das Museum von Maggi.
SWR-Reporterin Stefanie Baumann hat im Museum Werksleiter Pascal Moser und die Museumsführerin Maria Jörke getroffen:
Schlechte Ernährung der Arbeiter im 19. Jahrhundert
Dass Julius Maggi sich den Suppen und deren gutem Geschmack verschrieb, hing mit der schlechten Ernährung der Arbeiter im 19. Jahrhundert zusammen. Fleisch konnten sie sich nicht leisten, es fehlte ihnen an eiweißreicher Nahrung. So erfand Maggi nicht nur die Suppenwürze, sondern zum Beispiel auch die Erbswurst. Ein uraltes, aber vermutlich immer noch genießbares Exemplar hängt im Museum in der Vitrine.
Maggi war so erfolgreich, dass schon 1899 aus der reinen Abfüllstation in Singen eine Produktionsstätte mit 450 Beschäftigten wurde.
Ravioli aus der Dose für Italienfans
Am Beispiel verschiedener Produkte erfährt der Besucher des Museums viel über den Alltag der Menschen – wie haben sie in den vergangenen 100 Jahren gewohnt, was hat sie bewegt, wohin sind sie gereist. Themen der Gesellschaft spiegeln sich Tütensuppen und Fertiggerichten. Als die Deutschen in den 60er Jahren Italien als Reiseland entdecken, wollten sie italienisches Essen. Von Maggi gab es Ravioli in der Dose.
Größtes deutsches Maggi-Werk steht in Singen
Heute ist der Standort Singen das größte deutsche Maggi-Werk mit rund 550 Mitarbeitenden, das Unternehmen gehört mittlerweile zum Konzern Nestlé. Produziert werden in Singen neben der Suppenwürze auch Ravioli und Brühwürfel.
SWR-Reporterin Lisa Büche hat sich in Friedrichshafen umgehört, ob und wie die Maggi-Würze zum Einsatz kommt: