Bei einem Treffen in Ravensburg hat der Interregionale Gewerkschaftsrat Bodensee am Dienstag seine Forderungen an die Politik bekannt gegeben. Im Interregionalen Gewerkschaftsrat Bodensee haben sich Gewerkschaften aus Baden-Württemberg, Bayern, Vorarlberg, Liechtenstein sowie aus den Schweizer Kantonen St. Gallen, Thurgau, Schaffhausen, Zürich, Appenzell, Glarus und Graubünden zusammengeschlossen. Um der Inflation entgegenzuwirken, wünschen sich die Gewerkschaftsverbände in allen Ländern nun Entlastungspakete. So könnten sich Vertreter mehreren Staaten einen Energiepreisdeckel vorstellen, hieß es am Dienstag in Ravensburg. In den kommenden Tarifverhandlungen hoffen sie zudem auf steigende Löhne.
SWR-Reporter Martin Hattenberger über das Treffen des Interregionalen Gewerkschaftsrats Bodensee:
Länder sind unterschiedlich stark von Inflation betroffen
Die Inflation habe alle Staaten am Bodensee getroffen. Doch es gibt Unterschiede: Während in Deutschland und Österreich die Inflationsrate auf 7,5 beziehungsweise sogar 9 Prozent angestiegen ist, liegt sie in Liechtenstein und der Schweiz bei rund 3,5 Prozent.
Diese Entlastungen können sich die Gewerkschaften vorstellen
Der Österreichische Gewerkschaftsbund will einen Gaspreisdeckel und Mehrwertsteuersenkungen für Benzin sowie Bus und Bahn. Einen Energiepreisdeckel schlägt auch der Deutsche Gewerkschaftsbund vor. Zudem sollten Übergewinne von Energieunternehmen abgeschöpft werden. Die Schweizer und Liechtensteiner Gewerkschaften fordern mindestens einen Teuerungsausgleich. Alle Gewerkschaften hoffen zudem auf gute Tarifabschlüsse in den kommenden Verhandlungen.
Einmalzahlungen als Inflationsausgleich
Bei einem Treffen im Bundeskanzleramt hatten Gewerkschaften und Arbeitgeber vor einigen Tagen gemeinsam mit Bundeskanzler Olaf Scholz über die Preissteigerungen und Entlastungen gesprochen. Dabei hatte Scholz steuerfreie Einmalzahlungen an Arbeitnehmer vorgeschlagen. Dauerhafte Lohnerhöhung könnten sich viele Unternehmen nicht leisten, hieß es bei dem Treffen in Berlin.