Coronavirus-Bild mit Live-Blog-Logo (Foto: Colourbox, Montage: SWR)

Das Coronavirus und die Folgen für das Land

Live-Blog zum Coronavirus in BW: Dienstag, 11. August 2020

Stand

Das Coronavirus bestimmt den Alltag der Menschen im Land. Im Live-Blog fassen wir die neuesten Entwicklungen rund um die Pandemie und die Lockerungen zusammen.

Das war der Dienstag in Baden-Württemberg

Reisewarnung auch für Madrid und das Baskenland

21:18 Uhr

Das Auswärtige Amt hat seine Reisewarnung für Spanien ausgeweitet. Gewarnt wird nun auch vor "nicht notwendigen touristischen Reisen" in die Hauptstadt Madrid und ins Baskenland. Bislang galten nur die Regionen Aragón, Katalonien und Navarra als Risikogebiete. Reiserückkehrer aus diesen Regionen sind dazu verpflichtet, sich einem Corona-Test zu unterziehen. Eine aktualisierte Liste der Risikogebiete finden Sie beim Robert-Koch-Institut.

Einige Bundesländer verschärfen Corona-Regeln

20:38 Uhr

Wegen der steigenden Corona-Infektionszahlen verschärfen einige Bundesländer die Regeln. Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern erhöhen Bußgelder für Verstöße. Wer etwa in Bussen und Bahnen in diesen Bundesländern keine Maske trägt, muss aussteigen und 150 Euro zahlen. Die Berliner Ordnungsämter bekommen mehrere hundert neue Mitarbeiter, um das Einhalten der Vorschriften zu kontrollieren. Brandenburg hat die Maskenpflicht im Nahverkehr und beim Einkaufen bis zum 4. September verlängert. In Bayern gilt ab sofort eine Testpflicht für Erntehelfer und Saisonarbeiter.

Stuttgarter ÖPNV-Fahrgäste wünschen sich mehr Masken-Kontrollen

20:22 Uhr

Wer in Stuttgart mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, begegnet zwar vielen Fahrgästen, die Maske tragen, aber eben nicht nur. SWR-Aktuell-Reporterin Magdalena Haupt ist im Berufsverkehr mitgefahren und hat sich unter Fahrgästen und auch beim Personal umgehört: Wie gehen sie mit Maskenmuffeln um? Haben sie Angst? Wird kontrolliert?

Nach Besucheransturm: Parkgebühr am Epplesee erhöht

18:38 Uhr

Nach dem Besucheransturm der vergangenen Wochen erhöht die Stadt Rheinstetten die Parkgebühren am Epplesee (Kreis Karlsruhe). Ab kommendem Samstag kostet ein Parkticket sechs statt wie bisher vier Euro. Grund für die Erhöhung sind nach Mitteilung der Stadt Mehrkosten durch den Einsatz von Ordnern, die das Besucher- und Parkplatzchaos regeln mussten. Am vergangenen Sonntag musste die Polizei den See sperren, weil zu viele Besucher auf landwirtschaftlichen Wegen wild geparkt hatten und auch am See selbst die Kapazitätsgrenze erreicht war.

Weniger Krankmeldungen durch Corona-Krise?

18:29 Uhr

Im März und April haben sich deutlich mehr Menschen in Baden-Württemberg krank gemeldet, als sonst um diese Zeit. Das berichten die Krankenkassen. Danach allerdings kippte es ins Gegenteil: Im Mai und Juni haben weniger Menschen eine Krankmeldung gebraucht als sonst üblich. Warum?

WHO: Masken schützen auch Träger vor Corona-Infektion

18:12 Uhr

Seit 27. April gilt in Baden-Württemberg im Supermarkt oder in der Straßenbahn die Maskenpflicht. Wie gut die häufig verwendeten einfachen Stoffmasken schützen, war jedoch gerade am Anfang der Pandemie noch unklar. Wissenschaftler der Weltgesundheitsorganisation (WHO) finden zunehmend Hinweise, dass - anders als anfangs vermutet - selbst einfache Stoffmasken auch die Träger vor einer Corona-Infektion schützen.

Corona-Pandemie WHO: Masken schützen auch Träger*innen vor Corona-Infektion

Seit über drei Monaten müssen wir im Supermarkt oder in der Straßenbahn Masken tragen. Die Maskenpflicht gilt mittlerweile als sinnvolle Maßnahme, um die Corona-Pandemie ausbremsen zu könne.

79 Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg

17:33 Uhr

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten seit Beginn der Pandemie ist in Baden-Württemberg auf mindestens 37.978 gestiegen. Das sind 79 Infektionen mehr als am Vortag, wie das Sozialministerium in Stuttgart am Dienstag mitteilte (Stand: 16:00 Uhr). Ungefähr 35.070 Erkrankte sind mittlerweile wieder genesen. Derzeit sind geschätzt 1.049 Menschen im Land infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um einen gegenüber dem Vortag auf 1.859 an. Die Reproduktionszahl wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg weiterhin mit R 0,9 angegeben. Sie besagt, wie viele Personen im Durchschnitt von einem Infizierten angesteckt werden.

Corona-Tests für Urlauber: Konfliktpotenzial bei Kostenübernahme

17:16 Uhr

Seit Samstag besteht für Reiserückkehrer aus Risikogebieten eine Corona-Testpflicht. Die Tests sind zunächst kostenlos. Unklar ist aber noch, wer unterm Strich für die Rechnung aufkommt. Deswegen bahnt sich hinter den Kulissen ein Streit an.

Palmer lässt sich als Testperson gegen Covid-19 impfen

15:58 Uhr

Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) hat sich gegen Covid-19 impfen lassen. Er habe als Testperson bei der Studie zum Corona-Impfstoff der Tübinger Firma Curevac mitgemacht, teilte der 48-jährige Politiker am Dienstag auf seiner Facebook-Seite mit. "In meiner Altersgruppe hat es an Probanden gefehlt, die den Gesundheitscheck überstanden. Ich habe mich gerne dafür zur Verfügung gestellt." Er fühle sich topfit, schrieb Palmer weiter. "Ich bin jetzt hier unter ständiger Beobachtung, falls doch eine Nebenwirkung auftreten sollte. Ich spüre aber rein gar nichts." Zwar gebe es eine Wahrscheinlichkeit von 17 Prozent, dass er bei der Studie nur ein Placebo erhalten habe. "Aber da hoffe ich jetzt mal, dass ich den Wirkstoff im Arm habe."

Stoch fordert 1.000 zusätzliche Stellen für Lehrkräfte

15:45 Uhr

Um die Folgen der Corona-Krise im Schulwesen aufzufangen, forderte SPD-Landesvorsitzender Andreas Stoch 1.000 zusätzliche Lehrkräfte in Baden-Württemberg für das neue Schuljahr. Die zusätzlichen Lehrkräfte sollen einerseits dort eingesetzt werden, wo Unterricht sonst ausfallen würde. Andererseits sollen sie das ganze Jahr über Nachhilfeunterricht geben. Jedes Jahr bekämen ausgebildete Lehrkräfte keine Stelle, so Stoch. Dieses Potential soll so genutzt werden. Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) verweist hingegen auf den Lehrkräftemangel.

Putin: In Russland weltweit erster Corona-Impfstoff zugelassen

14:07 Uhr

Russland hat nach Angaben von Präsident Wladimir Putin den weltweit ersten Corona-Impfstoff zugelassen. Das Mittel habe die Freigabe des russischen Gesundheitsministeriums erhalten, sagte Putin. Seine Tochter sei bereits geimpft worden. Er hoffe, dass die Massenproduktion bald gestartet werden könne. Der Impfstoff wurde von einem Moskauer Institut entwickelt und nach weniger als zwei Monaten Erprobung am Menschen zugelassen - das widerspricht gängigen internationalen Kriterien. Experten fürchten, dass der Impfstoff nicht sicher ist.

Corona-Pandemie Russland: Weltweit erster Covid-19-Impfstoff wird zugelassen

Als erstes Land der Welt lässt Russland einen Impfstoff gegen das Coronavirus für die breite Verwendung zu. Das Problem: Der Impfstoff wurde bislang kaum getestet.

Mehr als 240 Corona-Tests am Bodensee-Airport

14:03 Uhr

Im Corona-Testzentrum am Flughafen Friedrichshafen haben sich mittlerweile mehr als 240 Reiserückkehrer testen lassen. Das Landratsamt Bodenseekreis ist nach fast zwei Wochen Betrieb zufrieden mit der Bilanz.

Mittelständische Kinos fürchten um ihre Existenz

13:21 Uhr

Die mittelständischen Kinos in Deutschland fürchten wegen der Corona-Pandemie um ihre wirtschaftliche Zukunft. Ohne staatliche Finanzhilfen könne ein großer Teil der deutschen Filmtheater die aktuelle Krise nicht überleben, heißt es in einem offenen Brief der Kinobetreiber an Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU). Viele Arbeitsplätze seien bedroht.

Mannheimer Forscher erwarten bessere Konjunktur

12:58 Uhr

Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten haben sich im August überraschend aufgehellt. Wie das Mannheimer Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mitteilte, stieg der von ihm erhobene Indikator um 12,2 Punkte auf 71,5 Zähler. Dies ist der höchste Stand seit Januar 2004. Analysten hatten im Mittel mit einem Rückgang auf 55,8 Punkte gerechnet. Im Juli hatten sich die Erwartungen noch eingetrübt.

Schon 3,5 Milliarden Euro Hilfen ausgezahlt

12:35 Uhr

Rund 6,5 Milliarden Euro sind in Baden-Württemberg bereits als Corona-Hilfen vom Finanzministerium bewilligt worden. Die Summe setzt sich zusammen aus über vier Milliarden vom Land und rund 2,3 Milliarden vom Bund. Insgesamt 3,5 Milliarden Euro wurden bereits ausgezahlt. Mit dem Geld finanziert das Land unter anderem Soforthilfen für Firmen, Selbstständige oder Freiberufler. Auch Hotels, Busunternehmen und der Kulturbereich wurden unterstützt. Zudem hat das Land Masken, Schutzausrüstung und Beatmungsgeräte gekauft und neue Stellen in den Gesundheitsämtern geschaffen. Noch nicht angelaufen sind die Hilfen für Vereine, Start-ups oder für die Krisenberatung kleinerer und mittlerer Unternehmen.

Uni Freiburg beginnt Studie

11:57 Uhr

Die Kinderklinik Freiburg startet eine Studie zu den Folgen des Corona-Virus. Dabei geht es um die Auswirkungen der Pandemie auf Familien mit gesunden und chronisch kranken Kindern. Die Forscher wollen herausfinden, wie die Pandemie die medizinische Versorgung der Kinder beeinflusst und welche Auswirkungen sie auf die Teilnahme am Schulunterricht hat. 

Dehoga sieht Karlsruher Hotels besonders gefährdet

11:17 Uhr

Von der seit über vier Monaten andauernden Corona-Pandemie sind in Karlsruhe neben Kultureinrichtungen vor allem Gastronomie und besonders stark das Hotelgewerbe betroffen. Nach Einschätzung des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga Karlsruhe wird rund ein Drittel der Betriebe die Krise nicht überleben. Bei den Gastronomiebetrieben sind vor allem die gefährdet, die keine Außenbewirtschaftung anbieten können. Die Entwicklung wird sich nach Einschätzung des Dehoga-Kreisvorsitzenden Waldemar Fretz weiter verschärfen, wenn der Sommer zu Ende geht und die Biergärten schließen müssen. Die Karlsruher Hotels haben aktuell eine Auslastung von nur noch 30 bis 40 Prozent, für einen langfristig wirtschaftlichen Betrieb wären aber deutlich mehr als 50 Prozent erforderlich.

Curevac plant Tests von Corona-Impfstoff in Brasilien

9:32 Uhr

Das Tübinger Biotech-Unternehmen Curevac will in Brasilien einen Corona-Impfstoff testen. Die Infektiologin Sue Ann Clemens, Mitglied des Komitees von Curevac, sagte der Deutschen Presse-Agentur, das Unternehmen wolle im September oder Oktober mit der Studie zu seinem Impfstoff beginnen. Bisher laufe es bei der ersten, kleineren Testreihe in Deutschland sehr gut, hatte Studienleiter Professor Peter Kremsner vom Tübinger Institut für Tropenmedizin gestern gesagt. Es gebe derzeit etwa 180 Probanden. Curevac ist nicht das einzige Unternehmen, das in Brasilien testet: Auch Testreihen der Unternehmen Astra Zeneca, Sinovac und Biontech/Pfizer laufen dort bereits. Mehr als drei Millionen Menschen haben sich in Brasilien nach offiziellen Angaben mit dem Coronavirus infiziert, die tatsächlichen Zahlen dürften noch weit höher liegen.

Baden in Rhein und Neckar: Naturschützer besorgt

9:22 Uhr

Naturschützer beobachten mit Sorge, dass immer mehr Menschen Strände des Neckars und des Rheins zum Baden nutzen, die eigentlich als Naturschutzgebiete ausgewiesen sind. Hintergrund sind die Restriktionen in Schwimmbädern und Badeseen wegen der Corona-Pandemie. Besonders beliebt bei Naturschwimmern sei etwa der Strand am "Katzenneckar" bei Ilvesheim (Rhein-Neckar-Kreis). Das Betreten des dortigen Naturschutzgebietes ist verboten. Vogelarten wie der Teichrohrsänger, die Ruhe bräuchten, würden gestört, sagte ein Vertreter des Naturschutzbunds (NABU) Rhein-Neckar. Man habe aber auch Verständnis für Menschen, die Erfrischung suchten. Deshalb fordert der NABU von den Kommunen, aus Naturschutzsicht unproblematische Uferbereiche, wie etwa das Mannheimer Strandbad, ausnahmsweise zum Baden freizugeben.

Zahlreiche Anzeigen nach Party in Obrigheim

8:43 Uhr

Nach einer Party in Obrigheim (Neckar-Odenwald-Kreis) am Samstagabend hat die Polizei zahlreiche Anzeigen gegen die Teilnehmer erstattet. Die Beamten hatten die Veranstaltung wegen übermäßigen Lärms und Missachtung von Abstands- und Hygieneregeln aufgelöst. Zahlreiche Anwohner hatten sich über die Ruhestörung beschwert. Die Polizei rückte mit mehreren Streifenwagen an und musste sich massive Beleidigungen aus den Reihen der etwa 250 Anwesenden anhören.

Wohnungslosenhilfe fordert mehr konstruktive Hilfe

7:45 Uhr

Mehr konstruktive Hilfe - weniger Bürokratie: Das fordert die Wohnungslosenhilfe der Diakonie in Franken-Hohenlohe, die Erlacher Höhe. Häufig vorkommende Suchtproblematiken und psychische Probleme hätten sich in den Aufnahmehäusern durch die Corona-Pandemie verstärkt.

Labore haben noch viel Luft für Corona-Tests

6:30 Uhr

Die Labore in Baden-Württemberg sind zu Beginn der Reisezeit nur zur Hälfte mit Corona-Tests ausgelastet. Zurzeit würden rund 78.000 Corona-Tests pro Woche durchgeführt, sagte eine Sprecherin des Sozialministeriums. Bei voller Auslastung könnten sie etwa 150.000 Tests pro Woche vornehmen. Es sei aber gut, dass so viele freie Kapazitäten zur Verfügung stünden. "Wir rechnen nicht damit, dass das so bleibt", sagte die Sprecherin mit Blick auf Zehntausende Reiserückkehrer in den kommenden Wochen und auf die Lehrer im Land, die sich zum Ende der Ferien testen lassen können. Seit Samstag sind Urlauber aus Corona-Risikogebieten verpflichtet, sich bei ihrer Rückkehr testen zu lassen.

Dienstag, 11. August 2020

Weitere Infos finden Sie hier:

Das Virus und die Folgen Archiv Live-Blog zum Coronavirus in Baden-Württemberg

Seit dem 10. März 2020 begleitet SWR Aktuell Baden-Württemberg für Sie die Lage im Land rund um das Coronavirus in einem Live-Blog. In unserem Archiv können Sie die Ereignisse multimedial nachverfolgen.

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