Corona Live Blog für Baden-Württemberg (Foto: Getty Images, Montage: SWR)

Das Coronavirus und die Folgen für das Land

Live-Blog zum Coronavirus in BW: Freitag, 29. Mai 2020

Stand

Das Coronavirus bestimmt den Alltag der Menschen im Land. Im Live-Blog fassen wir die neuesten Entwicklungen rund um die Pandemie und die Lockerungen zusammen.

Das war der Freitag in Baden-Württemberg

Ab 9. Juni: Landesregierung erlaubt Feiern zu Hause mit 20 Personen

20:07 Uhr

Die grün-schwarze Landesregierung hat Streitpunkte über Corona-Lockerungen in Baden-Württemberg ausgeräumt. Die Maßgaben für private Feste werden stärker gelockert als ursprünglich geplant. Wie das Staatsministerium nach einer Sitzung des Koalitionsausschusses am Freitag mitteilte, sollen zu Hause Feiern mit bis zu 20 Menschen erlaubt sein, auch dann wenn diese aus verschiedenen Haushalten kommen. Bei Familienmitgliedern solle es dagegen keine Begrenzung geben. Bei privaten Feiern in öffentlich angemieteten Räumen sollen sogar bis zu 99 Menschen zusammenkommen dürfen.

Abifeiern in Corona-Zeiten

19:20 Uhr

Ein Abitur wie in diesem Jahr gab es noch nie: Zuerst wurden die Prüfungen verschoben, dann mussten sich die Schüler größtenteils selbst vorbereiten, und nach den schriftlichen Prüfungen, können sie nicht mal richtig feiern. Die Abiturienten eines Mannheimer Gymnasiums haben es wenigstens mit einer kleinen Party versucht ... unsere SWR-Reporterin war dabei.

66 neue Corona-Fälle seit gestern

18:00 Uhr

Das Sozialministerium meldet für heute (29.5) 66 neue Corona-Infektionen im Land. Damit stieg die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus infizierten Personen in Baden-Württemberg auf 34.708. Die meisten neuen Infektionen gab es seit gestern im Kreis Biberach (+9). Insgesamt sechs neue Todesfälle wurden im Zusammenhang mit dem Virus bekannt. Damit sind seit Ausbruch der Epidemie in Baden-Württemberg mindestens 1.749 Menschen mit einer nachgewiesenen Coronavirus-Infektion verstorben. Die Reproduktionszahl in Baden-Württemberg liegt nach Berechnung des Robert Koch-Instituts derzeit bei 0,89.

Landeselternbeirat übt heftige Kritik an Kultusministerin Eisenmann

17:30 Uhr

Der Landeselternbeirat hat Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) angesichts ihres Corona-Krisenmanagements Überforderung und Missachtung der Eltern vorgeworfen. Der Chef des Landeselternbeirats, Carsten Rees, spricht von "Kommunikationsverweigerung" und einer "Politik des Ignorierens". Die Sorgen und Anliegen von Eltern während der Zeit der Schulschließungen seien nicht berücksichtigt worden - Mails und Briefe nicht beantwortet. Gespräche mit dem Elternbeirat habe es "fast gar nicht" gegeben. Das Kultusministerium reagierte entrüstet: Es habe monatliche Gespräche mit dem Landeselternbeirat gegeben, heißt es in einer Stellungnahme. Darüber hinaus habe der Elternbeiratschef aber "keine Signale ausgesendet, dass er Gesprächsbedarf habe".

Kinder- und Jugendarbeit soll ab 2. Juni starten

17:02 Uhr

Wie der baden-württembergische Sozialminister Manfred Lucha (Grüne) mitteilte, soll die Kinder- und Jugendarbeit ab Dienstag, 2. Juni, wieder möglich sein. Persönlicher Kontakt sei wichtig, um Jugendliche mit Empathie und Fürsorge bei der Bewältigung ihres Alltags zu unterstützen. Die Öffnung der Angebote umfasse Termine in Anlauf- und Beratungsstellen, feste Gruppenangebote mit bis zu 15 Teilnehmern und mehrtägige Angebote, bei denen die Übernachtung zu Hause erfolge. Die Abstand- und Hygieneregeln müssen eingehalten werden sowie die Daten der Besucher dokumentiert werden.

Ab Mitte Juni wieder grenzübergreifende Bodenseeschiffahrt möglich

16:51 Uhr

Wenn am 15. Juni die Grenzen zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz wieder öffnen, startet auch die internationale Schifffahrt auf dem Bodensee wieder. Nach bisherigem Stand gelten jedoch unterschiedliche Abstands- und Hygieneregeln.

Corona-Regeln in der Gaststätte - mit kreativen Abstandshaltern

14:50 Uhr

Damit in ihrer Gaststätte die Corona-Abstände eingehalten werden können, haben sich die Betreiber des Schwanen in Metzingen etwas Besonderes einfallen lassen. Seit Kurzem dürfen dort kuschelige Kreaturen mit am Tisch sitzen.

Handelsverband befürchtet mindestens 6.000 Insolvenzen im Land

14:45 Uhr

Der Handelsverband fürchtet weiter um die Existenz vieler Tausend Geschäfte in Baden-Württemberg. Wegen der Corona-Beschränkungen habe der Umsatz des Nicht-Lebensmittel-Handels im April bundesweit um 14,5 Prozent unter dem Vorjahreswert gelegen. "Diese verheerenden Negativ-Umsätze erwarten wir auch für Baden-Württemberg", sagte die Hauptgeschäftsführerin des Verbandes, Sabine Hagmann, am Freitag. Sie erneuerte in einem Brief an die Landesregierung ihre Forderung nach einem Entschädigungsfonds. Im Land sei von mindestens 6.000 Insolvenzen in den kommenden Monaten auszugehen. Rund 40.000 Betriebe gibt es in Baden-Württemberg.

Elternbeirat kritisiert Eisenmanns Krisenmanagement scharf

14:25 Uhr

Eltern aus ganz Baden-Württemberg haben heute in einem Offenen Brief an Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) ihre Unzufriedenheit mit dem Krisenmanagement in der Schulpolitik ausgedrückt. Der Heilbronner Gesamtelternbeiratsvorsitzende Christoph Eberlein erinnert an ein "Verordnungs-Chaos bei der Kita-Öffnung". Er befürchte, dass das auch bei den Schulen so sei. Die Ministerin habe verkündet, dass die Grundschulen bis Ende Juni wieder vollständig öffnen sollen - sie wolle jetzt aber erst im Nachhinein mit den Trägern und Kommunen sprechen, so Eberlein. "Wir halten den anderen Weg für sinnvoller. Also erst einen Plan zu entwickeln und dann zu kommunizieren - und nicht irgendwas raushauen, was dann eventuell nicht eingehalten werden kann", so der Gesamtelternbeiratsvorsitzende.

Kreise auf der Neckarwiese sollen beim Abstandhalten helfen

12:30 Uhr

Nun ist der globale Kreisel-Trend auch in Baden-Württemberg angelangt: Auf der Neckarwiese in Heidelberg sollen am Pfingstwochenende Kreismarkierungen sicherstellen, dass die Corona-Regeln eingehalten werden. In den Kreisen dürfen sich Besucher mit noch maximal einem weiteren Haushalt niederlassen. Als Vorbilder gelten amerikanische Städte wie zum Beispiel New York und San Francisco.

Bischof verurteilt Demos gegen Corona-Bestimmungen

12:10 Uhr

Der Bischof der katholischen Diözese Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst, hat Demonstranten gegen die Corona-Bestimmungen scharf kritisiert. Die Protestierenden stellten "ihr Bedürfnis nach Freiheiten über den Schutz der besonders schwachen, vulnerablen Menschen. Dies ist nicht nur unsolidarisch, sondern geradezu egoistisch und im höchsten Maße verletzend", sagte Fürst in seiner Pfingstbotschaft, die am Freitag in Rottenburg verbreitet wurde. Die Demonstranten verstießen gegen das oberste Grundrecht der unantastbaren Menschenwürde, das zuallererst dem Schutz des Lebens diene, ergänzte er.

Corona-Update für den Südwesten

12:00 Uhr

Wie sicher ist es, in Corona-Zeiten in den Urlaub zu fliegen? Das klären wir heute im Corona-Update für den Südwesten. Außerdem fragen wir Bartek von Die Orsons, wie die Band durch die Krise kommt.

"SWR3 New Pop Festival" in Baden-Baden wegen Corona abgesagt

11:33 Uhr

Das für September geplante 26. "SWR3 New Pop Festival" in Baden-Baden fällt aus. Der SWR sagte die Veranstaltung am Freitag wegen der Corona-Pandemie ab. Das "SWR3 New Pop Festival" lebe davon, dass die ganze Stadt voller Musik und Menschen sei, dass jeder, der nicht das Glück habe, eine Karte zu ergattern, alle Konzerte und die besondere Stimmung des New Pops in der Stadt erleben könne, teilte Festivalchef Gregor Friedel mit.

Großveranstaltungen sind in Baden-Württemberg zunächst bis Ende August verboten. Der SWR rechne aber nicht mit einer grundlegenden Veränderung der Situation bis zum ursprünglichen geplanten Termin vom 17. bis 19. September. Die Planungen für das Festival im Jahr 2021 laufen bereits.

Polizeigewerkschaft spricht von "Nicht-mehr-Nachvollziehbarkeit" der Regeln

11:26 Uhr

In der baden-württembergischen Polizei regt sich nach Auffassung der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Unverständnis über widersprüchliche Regelungen in den Corona-Verordnungen. Gerade bei jüngeren Menschen nehme die Diskussionsfreude zu, sagte der GdP-Landesvorsitzende Hans-Jürgen Kirstein den "Stuttgarter Nachrichten" und der "Stuttgarter Zeitung". "Bestimmte Regeln werden nicht gleich eingesehen - und wir müssen mit dem Unmut klarkommen." Auch bereiteten die ständigen Veränderungen in kurzer Abfolge Probleme, sagte Kirstein. Die Polizei bekomme die neuen Verordnungen sofort auf den Tisch - der Bürger erfahre erst später davon. "Die Nicht-mehr-Nachvollziehbarkeit der Einschränkungen macht es vielen Kollegen immer schwerer, für eine Maßnahme Akzeptanz zu finden."

Uniklinik Tübingen unterbricht Versuche mit Malaria-Mittel

11:21 Uhr

Ende März hatte am Tübinger Institut für Tropenmedizin eine Studie gestartet, um zu prüfen, ob das Malariamittel Chloriquin gegen Corona hilft. Inzwischen wurden weltweit aber schwere Nebenwirkungen beobachtet. Der Direktor des Tübinger Instituts für Tropenmedizin Peter Kremsner will seine Tests mit dem Mittel vorerst zwei Wochen lang aussetzen. In dieser Zeit soll ein unabhängiges Sicherheitsgremium die ersten Ergebnisse zur Patientensicherheit auswerten. Danach werde entschieden, ob die Studien fortgesetzt werden. Daran seien seien auch die zuständige Ethikkommission und das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte beteiligt.

Neuer kostengünstiger Corona-Schnelltest entwickelt

10:23 Uhr

Forscher der Uni Konstanz haben ein neues Schnelltestverfahren für Covid-19-Verdachtsfälle entwickelt. Schon nach zwei Stunden liefere der Test ein Ergebnis, bei herkömmlichen Corona-Tests dauert es vier Stunden. Das Verfahren sei so einfach, dass es weniger als fünf Euro koste.

Musikmediziner: Singen nicht infektiöser als Sprechen

10:02 Uhr

Die Infektionsgefahr beim Singen und Musizieren ist möglicherweise nicht so groß, wie bisher befürchtet. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie von Musikmedizinern aus Freiburg. Sie hatten mit dem Bamberger Symphonieorchester untersucht, wie weit sich Coronaviren in der Luft verbreiten können.

Koalition sucht Linie bei Corona-Vorgaben für private Feiern

8:22 Uhr

Was ist künftig erlaubt bei privaten Feiern in Corona-Zeiten? Darüber gehen die Meinung in der baden-württembergischen Landesregierung auseinander. Zur Klärung der Frage kommt heute der Koalitionsausschuss zusammen. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte am Dienstag erklärt, dass private Feiern in geschlossenen Räumen ab dem 1. Juni mit bis zu zehn Menschen erlaubt sein sollen. Im Freien sollen demnach maximal 20 Menschen erlaubt sein. Die CDU-Seite bestreitet aber, dass diese Details Teil eines gemeinsamen Kabinettsbeschlusses sind - sie seien nicht abgestimmt. Die CDU hält die geplante Regelung für private Feste für nicht praktikabel.

Freizeitparks und Hotels öffnen heute wieder

8:14 Uhr

Zwei Monate später als ursprünglich geplant starten heute die großen Freizeitparks in Baden-Württemberg in die Sommersaison. Auch gut 5.000 Hotels können ihren Betrieb wieder aufnehmen.

Innenminister mahnt: Corona-Regeln auch an Pfingsten einhalten

6:44 Uhr

Angesichts des bevorstehenden langen Pfingstwochenendes hat Innenminister Thomas Strobl (CDU) an die Bevölkerung appelliert, die Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten. Die unsichtbare Gefahr sei noch unter uns, das Virus sei nicht gebannt. Die Einhaltung der Corona-Verordnung überwacht die Polizei seit dem 19. März. Das Gros liegt mit über 21.000 Fällen bei Verstößen gegen die Ausgangsbeschränkung samt Mindestabstand. Der Aufenthalt im öffentlichen Raum mit mehr als der zugelassenen Personenzahl je Beteiligtem kostet zwischen 100 Euro bis 1.000 Euro.

Freitag, 29. Mai

Weitere Infos finden Sie hier:

Das Virus und die Folgen Archiv Live-Blog zum Coronavirus in Baden-Württemberg

Seit dem 10. März 2020 begleitet SWR Aktuell Baden-Württemberg für Sie die Lage im Land rund um das Coronavirus in einem Live-Blog. In unserem Archiv können Sie die Ereignisse multimedial nachverfolgen.

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