Warnstreikende der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG gehen zum Bahnhofsplatz.  (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Jörg Halisch)

Massive Verkehrseinschränkungen

Das war der Streik-Montag in BW

Stand

Am Montag hat ein gemeinsamer Warnstreik von ver.di und EVG deutschlandweit große Teile des öffentlichen Verkehrs lahmgelegt. Informationen dazu gibt es hier.

Deutliche Worte der Kommunal-Präsidentin

Vor den umfassenden Warnstreiks im Verkehr an diesem Montag hat die Verhandlungsführerin der Kommunen, Karin Welge, den Gewerkschaften völliges Überziehen vorgeworfen. "Die Gewerkschaften übertreiben maßlos damit", sagte die Präsidentin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA). Die Verkehrswarnstreiks, mit denen ver.di und die Bahngewerkschaft EVG Deutschland weitgehend lahmlegen wollen, findet zum Start der dritten Verhandlungsrunde für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen an diesem Montag statt. "Das Streikrecht wird inflationär ausgereizt", sagte Welge. Die VKA-Präsidentin verwies darauf, dass in der dritten Runde ein Ergebnis erzielt werden solle.

Vor Montag: Das müssen Sie jetzt wissen!

Auf Baden-Württemberg wartet am Montag ein anstrengender Tag für alle Pendler, Reisende und generell alle, die von A nach B wollen. Auf was müssen Sie jetzt achten? Was ist mit Schule, Arbeit, Reisen? Wir haben die wichtigsten Antworten auf ihre Fragen:

Zusammenfassung: Das kommt auf Bahnreisende zu

"Berechtigt und sinnvoll" oder ist das Zugfahren für ehemals begeisterte Bahnreisende nur noch "schlimm"? Menschen am Stuttgarter Hauptbahnhof haben zum drohenden Warnstreik am Montag verschiedene Meinungen. Die Deutsche Bahn hat für den Warnstreik jedoch kein Verständnis. Was kommt auf die Menschen in BW zu?

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Logistikverband: Keine Staus durch Lkw am Sonntag zu befürchten

Wegen des Warnstreiks am kommenden Montag fällt morgen das Lkw-Fahrverbot weg - das soll jedoch nach Ansicht der Logistikbranche nicht zu Staus führen. Die gestern angekündigte Maßnahme kommt demnach für viele Unternehmen zu spät, um umzuplanen. Neun Bundesländer, darunter Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, wollen das Fahrverbot morgen aufheben oder nicht kontrollieren.

Umfrage: Mehrheit hat Verständnis für Verkehrsstreik

Eine Mehrheit der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger sich zeigt mit Blick auf den umfassenden und ganztägigen Verkehrswarnstreik am Montag verständnisvoll. Rund 55 Prozent der Befragten halten den gemeinsamen Arbeitskampf der Gewerkschaften ver.di und Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) für "eher" oder "voll und ganz" gerechtfertigt. Das geht aus der Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur hervor. Kritik am Vorgehen der Gewerkschaften kommt dagegen vom Deutsche Städte- und Gemeindebund. Nach der Yougov-Umfrage finden gut 38 Prozent die Aktion "eher nicht" oder "gar nicht" gerechtfertigt, acht Prozent machten keine Angabe. Lediglich eine Minderheit sieht sich von den Warnstreikfolgen beeinträchtigt: 69 Prozent der Befragten gaben an, voraussichtlich nicht von dem Ausstand betroffen zu sein. Jeder fünfte gab an, als Nutzer von Bussen und Bahnen im Nah- und Regionalverkehr die Auswirkungen zu spüren. Sieben Prozent waren als Fernreisende mit der Bahn betroffen. Zwei Prozent äußerten sich als betroffene Flugreisende.

Alle 700 Taxis in Stuttgart im Einsatz

Das Taxigewerbe in Stuttgart hat angekündigt wegen der Warnstreiks am Montag fast alle der rund 700 Fahrzeuge einzusetzen. Er rate jedem dazu schon jetzt ein Taxi vorzubestellen, sagte Iordanis Georgiadis von der Taxizentrale in Stuttgart dem SWR. Er gehe davon, dass alle 700 Taxis in Stuttgart am Montag dauerhaft im Einsatz seien. Wer spontan befördert werden will, muss sich auf Wartezeiten einstellen. "Aber es können sich alle darauf verlassen, dass er befördert wird", so Georgiadis. Priorität hätten dabei Krankenfahrten.

Kommunen kritisieren Streiks

Der Deutsche Städtebund hat die angekündigten Arbeitsniederlegungen kritisiert. "Der Streik am Montag kommt einem Generalstreik ziemlich nahe und geht weit über einen Warnstreik hinaus", sagte Gemeindebunds-Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der "Rheinischen Post". Außerdem seien die Arbeitsniederlegungen "unhöflich von den Gewerkschaften, weil ja genau am Montag die nächste Verhandlungsrunde stattfindet", sagte Landsberg.

Menschen in BW vor Streik-Montag besorgt

Wegen des Streiks steigen manche Menschen auf das Auto um, manche fahren mit Kollegen - und manche wissen nicht weiter, wie eine SWR-Umfrage zeigt.

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Arbeitsrechtler über die Situation der Arbeitnehmer am Streiktag

Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Baden-Württemberg sind von den Warnstreiks am Montag direkt betroffen. Züge fallen aus, auf den Straßen kann es zu langen Staus kommen. Stefan Nägele, Fachanwalt für Arbeitsrecht, ordnet die rechtlichen Aspekte ein, die Betroffene am Montag beachten müssen.

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Polizei lässt am Sonntag Kulanz beim Lkw-Fahrverbot walten

Die Polizei in Baden-Württemberg wird am Sonntag keine Bußgelder wegen des Lkw-Fahrverbots verhängen. Das sagte eine Sprecherin des Innenministeriums dem SWR. Hintergrund ist der Warnstreik am Montag, durch den Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer auf den Straßen mit erheblichen Einschränkungen zu rechnen haben. Am Sonntag macht die Polizei daher vom sogenannten Opportunitätsprinzip Gebrauch, wonach Beamtinnen und Beamte bis zu einer bestimmten Schwelle selbst entscheiden können, ob sie eine Strafe verhängen oder nicht.

EVG warnt vor Einschränkungen in der Region Neckar-Alb

Laut der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) sind die Verkehrsbünde SWEG Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH und Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (naldo) nicht direkt vom Warnstreik der Gewerkschaften ver.di und EVG betroffen, zu Ausfällen könnte es aber trotzdem kommen. Die EVG will nach eigenen Angaben auch Stellwerke bestreiken. Somit könnte in den Bahnhöfen Tübingen und Reutlingen trotzdem alles still stehen.

Tübingen

Busse und Bahnen standen still Warnstreik im öffentlichen Verkehr: Auswirkungen in der Region Neckar-Alb

SWEG und naldo wurden beim bundesweiten Warnstreik am Montag nicht direkt bestreikt. Dennoch kam es zu Einschränkungen in der Region Neckar-Alb.

SWR4 BW aus dem Studio Tübingen SWR4 BW aus dem Studio Tübingen

Auch Region Ulm von Warnstreik stark betroffen

Am Montag wird kein einziger Zug in der Region Ulm fahren, weder im Fern- noch im Regionalverkehr, wie die Bezirksgeschäftsführerin der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di am Freitag dem SWR mitteilte. Auch im öffentlichen Nahverkehr kommt es zu Einschränkungen, einige Straßenbahnlinien fahren aber wie gewohnt.

Ulm

Viele Busse im Kreis Heidenheim und im Ostalbkreis fahren Großer ÖPNV-Streik in Ulm: Gähnende Leere an Haltestellen

Viele Reisende und Pendler haben offenbar umgeplant: An den Bushaltestellen und am Ulmer Hauptbahnhof sind am Montagmorgen kaum Pendler und Schüler anzutreffen. Auf den Straßen ist mehr los.

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So ist der Raum Heilbronn vom Warnstreik betroffen

Im Raum Heilbronn drohen auf Grund des Warnstreiks von ver.di und der Eisenbahn- und Verkehrsgesellschaft (EVG) große Einschränkungen. Sämtliche Stadtbahnlinien und Stadtbusse in Heilbronn fallen von Betriebsbeginn am Montag bis zum Betriebsschluss in der Nacht zum Dienstag aus. Eine Ausnahme sind nur die Linien S1, S11 und S12, wie die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) und die Stadtwerke Heilbronn mitteilten.

Heilbronn

ver.di und EVG streiken gleichzeitig Am Montag: Große Einschränkungen im Bahnverkehr im Raum Heilbronn

Die Gewerkschaft ver.di sowie die Eisenbahn- und Verkehrsgesellschaft (EVG) wollen am Montag gleichzeitig streiken. Auch im Raum Heilbronn drohen große Einschränkungen.

SWR4 BW aus dem Studio Heilbronn SWR4 BW aus dem Studio Heilbronn

Nachfrage nach FlixBus-Tickets am Montag gestiegen

Das Verkehrsunternehmen FlixBus wird nicht vom bundesweiten Warnstreik am Montag betroffen sein. Auf SWR-Anfrage teilte FlixBus mit, dass die Nachfrage nach Tickets seit gestern Nachmittag daher deutlich gestiegen sei. Das Unternehmen plant für den Montag mit Zusatzbussen, um möglichst viele Reisende zu befördern. Auf den Straßen rechnet FlixBus mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen. Reisende sollten daher viel Geduld mitbringen.

Flughafen Friedrichshafen wird nicht bestreikt

Im Rahmen des bundesweiten großen Warnstreiks am kommenden Montag wird es auch in der Region Bodensee-Oberschwaben zu Arbeitsniederlegungen kommen. Laut Bodensee-Airport trifft der angekündigte Streik aber nicht den Flughafen Friedrichshafen. Zwar sei zu erwarten, dass die Flüge der Lufthansa von und nach Frankfurt ausfallen, der restliche Flugbetrieb am Bodensee-Airport werde jedoch planmäßig laufen.

Rheinland-Pfalz

Wenn ein Streik den Bahnverkehr lahmlegt Bahnstreik - Arbeitnehmer müssen pünktlich zur Arbeit erscheinen

Pendler brauchen wieder starke Nerven: Die Lokführergewerkschaft GDL hat einen weiteren Warnstreik im Personenverkehr gestartet. Wie Sie zur Arbeit kommen können und welche Rechte Arbeitnehmende haben, erfahren Sie hier auf einen Blick.

Der Vormittag SWR1 Rheinland-Pfalz

Autobahn GmbH: Tunnelschließungen sollen vermieden werden

Auf den Fern- und Landstraßen in Baden-Württemberg soll der Verkehr am Montag normal weiterlaufen. Das bestätigten das Verkehrsministerium von BW und die Gewerkschaft ver.di dem SWR. Eine Sprecherin der Autobahn GmbH des Bundes im Land sagte, es würden Notdienstvereinbarungen geschlossen, um Tunnelschließungen zu vermeiden.

Schüler können zu Hause bleiben - falls Schulweg problematisch

Falls Schülerinnen und Schüler in Baden-Württemberg wegen des Warnstreiks im öffentlichen Verkehr am Montag nicht zur Schule kommen können, dürfen sie dem Präsenzunterricht fernbleiben. Das teilte das BW-Kultusministerium mit. In jedem Fall müsse aber die Schule darüber informiert werden. Ein schriftlicher Nachweis der Kinder sei nicht erforderlich, sagte ein Sprecher des Ministeriums. Lehrerinnen und Lehrer müssten hingegen den Dienst antreten. Es handle sich bei dem Warnstreik um eine vorhersehbare Behinderung - Lehrkräfte müssten die Anreise an die Schule so planen, dass sie den Dienst antreten können. Unterricht finde grundsätzlich statt.

Am Montag kein ÖPNV in der Region Mannheim

In Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen sind am Montag Busse und Bahnen des kommunalen Nahverkehrs von den bundesweiten Warnstreiks betroffen. In den Depots bleiben auch die Schulbusse der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv). Bereits heute sind die rnv-Beschäftigten und auch die Angestellten der Stadt Mannheim und weiterer Kommunen zum Warnstreik aufgerufen.

Mannheim

ÖPNV, Verwaltung und Kliniken betroffen Warnstreiks in Mannheim und der Region sorgten für zahlreiche Ausfälle

Seit Freitagmorgen drei Uhr streikten in der Region Beschäftigte des Öffentlichen Dienstes. Viele Bereiche waren deshalb lahmgelegt. Unter anderem der ÖPNV, Kitas und Verwaltungen.

SWR4 BW Aktuell am Mittag SWR4 Baden-Württemberg

Diese Auswirkungen hat der Streik auf die Region Stuttgart

Der bundesweite Warnstreik der Gewerkschaften ver.di und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) am Montag betrifft weite Teile des öffentlichen Verkehrs in der Region Stuttgart. Neben Stadtbahnen und Bussen wird auch die Stuttgarter S-Bahn bestreikt. Auch im Regionalverkehr werde größtenteils kein Zug fahren, heißt es bei der Bahn. Einige Schulen in der Region reagieren mit einer kurzfristigen Rückkehr zum Fernunterricht.

Region Stuttgart

Bundesweite Aktion von ver.di und EVG Nach Warnstreik: Verkehr in der Region Stuttgart läuft wieder

Das befürchtete Verkehrschaos in der Region Stuttgart blieb am Montag aus. Seit Dienstag läuft der Verkehr wieder.

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Bundesregierung ruft zur Verhandlungslösung auf

Vor dem bundesweiten Verkehrsstreik am Montag hat die Bundesregierung die beteiligten Tarifparteien zu einer baldigen Verhandlungslösung aufgerufen. Regierungssprecher Steffen Hebestreit wies am Freitag in Berlin darauf hin, dass das Streikrecht ein Grundrecht in Deutschland ist. Zugleich rufe man aber dazu auf, "dass die Tarifpartner bald zu einer tragfähigen Lösung finden, damit die Auswirkungen eines solchen Streiks nicht zu arg sind für die Bürgerinnen und Bürger in diesem Land". Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) habe deshalb an alle Beteiligten appelliert, sich ihrer Verantwortung bewusst zu sein und die Auswirkungen des Streiks so gering wie möglich zu halten.

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