Ein Anhänger der AfD hält zum Auftakt der Wahlkampftour der AfD vor der Bühne eine Fahne der Partei. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Jens Büttner)

BDI-Präsident warnt vor Nationalismus

Meinung: Giftspritzer gegen die AfD

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Martin Rupps
Martin Rupps (Foto: SWR, SWR/Kristina Schäfer)

In Deutschland ist ein populistisches Jahrzehnt angebrochen, meint Martin Rupps. Wer mit Gift spritzt, kommt dagegen nicht an.

Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm, warnt vor Wahlerfolgen der AfD. Eine politische Bewegung, die die Wende rückwärts zu Nationalismus beschwöre, sei schädlich für unser Land. Kurz zuvor waren die Ergebnisse einer aktuellen Forsa-Umfrage bekanntgeworden. Darin kommt die AfD auf ein bundesweites Allzeithoch von 23 Prozent.

Der Aufwind für die AfD hält jetzt schon länger an – mutmaßlich befördert durch internationale Krisen und die krampfige Arbeit der Ampelkoalition. Ich mache mir keine Illusionen: Weder der jetzt geschlossene EU-Migrationspakt noch eine neue, mutmaßlich von der Union geführte Bundesregierung wird diesen Trend stoppen. Ängste dominieren das Wahlverhalten ziemlich vieler Menschen, nicht die Vernunft. In dieser Zeit sind es die Angst zu verarmen und vor einer „Überfremdung“ der Gesellschaft.

Martin Rupps (Foto: SWR, SWR/Kristina Schäfer)
Die Meinung von Martin Rupps

Der Soziologe Ralph Dahrendorf hat den Begriff vom „sozialdemokratischen Jahrzehnt“ geprägt. Nie hat die SPD die Bundesrepublik länger regiert und intensiver geprägt als in der sozial-liberalen Koalition zwischen 1969 und 1982. Heute leben wir, fürchte ich, in einem populistischen Jahrzehnt. Schlicht, eingängig, kurzsichtig kommen AfD und Wagenknecht-Bewegung mit ihren Botschaften daher. Sie werden immer populärer damit.

Der Populismus hat in Deutschland Wurzeln geschlagen. Wer mit Gift spritzt wie der elitäre Funktionär Russwurm, kommt dagegen nicht an.

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