Verfolgen Sie Musiktrends aus Jazz und Pop.
Zeitwort 11.04.1982: Die „Toten Hasen“ treten in Bremen auf
Bei ihrem Debüt 1982 in Bremen wurden die „Toten Hosen“ mit Frontmann Campino wegen eines Schreibfehlers als „Tote Hasen“ angekündigt.
Jazz Sanfte Gewalt – Die Sängerin und Instrumentalistin Jen Shyu
Durchdringend und delikat ist der Klang von Jen Shyus Mondlaute, ihre Stimme wechselt zwischen Engelsglöckchen und gepeinigtem Heulen. Die US-Amerikanerin komponiert, interpretiert und improvisiert Musik auf eine unnachgiebige Art, die manchmal befremdet und oft tief berührt.
Essay Simply The Best – Musikcastingshows zwischen Selbstoptimierungswahn und Demokratainment
Die Beste sein. Das Beste geben. Sich einmal fühlen wie ein Star! Die Stimme erheben und von Millionen gehört werden. Seit Jahrzehnten speisen sich Castingshow-Formate am Begehren nach Außergewöhnlichkeit und ermöglichen voyeuristische Teilhabe in einem paradoxalen Rahmen zwischen Fake und Authentizität. Aber was hat das eigentlich mit Musik zu tun?
Jazz Jazzin' the Black Forest – Das legendäre Label MPS
1968 gründete der SABA-Erbe Hans-Georg Brunner-Schwer in Villingen das Plattenlabel „MPS Records“: Musikproduktion Schwarzwald. Grundstock des Labelkataloges wurden Aufnahmen des Pianisten Oscar Peterson. Andere namhafte MPS-Künstler*innen wurden die Singers Unlimited, George Duke oder Joachim Kühn.
Zeitgenossen Sookee: „Ich will mich keiner Leistungslogik hingeben“
„Dieser Track will was bewegen“. Als Rapperin steht Sookee gegen Antisemitismus, Rassismus, Sexismus und Homophobie auf. Auch gegen Machos im Hip-Hop. Zum Beispiel in Songs wie „Pro Homo“ und „Queere Tiere“. 1983 wurde Sookee als Nora Hantzsch in Mecklenburg geboren. Ihr Vater war Wehrdienstverweigerer in der DDR. 1986 reiste die Familie nach West-Berlin aus. Zunächst war Sookee in der Graffiti-Szene unterwegs. 2015 offizielle „Botschafterin gegen Geschlechterdiskriminierung“ des Bundes. 2020, als sie ihre Rap-Karriere beendete, erhielt sie für ihr Engagement den Clara-Zetkin-Frauenpreis.
Album der Woche Schweizer Taschenjazzer: Louis Matute mit “Small Variations From The Previous Day”
Sein Vater ist Pink Floyd Fan, seine Mutter liebt Bach und Louis Matute selbst hat den Mittelweg gefunden: Jazz. Den spielt der Genfer Musiker mit Rhythmen und Melodien aus Mittel- und Südamerika zusammen mit Flöte, Harfe, Posaune und Streichern.
Anti-Einstellung als Lebensgefühl 30 Jahre ohne Kurt Cobain: Warum Nirvana junge Menschen bis heute fasziniert
Mit 14 Jahren hatte sie ein „Erweckungserlebnis“, als sie zum ersten Mal „Smells Like Teen Spirit“ und das Album „Nevermind“ von Nirvana hörte, sagt die Autorin Isabella Caldart.
Jazz Absolut hörenswert: „Butterfly“ von Kari Sál und Ensemble
Kari Sál wurde 1993 in Polen geboren und wuchs in einer abgelegenen Gebirgsregion der polnischen Westkarpaten auf. Sie wurde früh musikalisch gefördert und studierte später Opern- wie auch Jazzgesang. Mittlerweile hat sie sich in beiden Musikwelten einen Namen gemacht. Auf ihrem aktuellen Jazzalbum „Butterfly" werden ihre tiefsinnigen Texte durch Reflexionen über die Untiefen des Alltags und schwierige Lebenssituationen geprägt.
Die Sängerin bewegt sich in ganz unterschiedlichen Stilen, Jazz trifft hier auf Indie-Pop. Und sie hatte bei der Aufnahme ein hervorragendes Instrumentalensemble an ihrer Seite - mit dabei ist auch ihr Ehemann, der polnische Stargeiger Adam Bałdych. Auf „Butterfly" empfiehlt sich Kari Sál als Künstlerin mit vielen Stimmen - eine hörenswerte Einspielung mit einem tollen Ensemble, meint unser Jazzkritiker Georg Waßmuth.
Porträt Freiheit und Feminismus: Afra Kane singt und spielt Klavier
Afra Kane kam im italienischen Vicenza als Tochter nigerianischer Einwanderer zur Welt. Früh überzeugte sie mit ihrem Talent und absolvierte eine professionelle Ausbildung in klassischem Klavier. Sie ist ein junges Neo-Soul- und Jazztalent. Nun ist gerade ihr zweites Album „Could We Be Whole“ veröffentlicht.
Albumkritik Einstürzende Neubauten mit ihrer Musik für Außenseiter: „Rampen“ das neue Album der Band
„Alien Pop Music“ sei Musik für die Außenseiter, für diejenigen, die auf dem Planeten sich fremd und seltsam fühlen, so beschreibt Blixa Bargeld, Gründer und Sänger von den Einstürzenden Neubauten, den von ihm geprägten Begriff, der das neue Album „Rampen (apm: alien pop music) beschreibt.
Das Album zeigt eine Palette an vielseitigen Klängen: laut und leise, Flüstern und Grollen, Instrumenten, Bohrhammer und Krach–Eruptionen.
In „Rampen“ koexistieren akustische Gegensätze, die ein komplexes Universum bilden: das von den Einstürzenden Neubauten.
ARD Mediathek Neue Doku über das legendäre Jazz-Label MPS im Schwarzwald
„Die völlige Freiheit sein Ei zu legen“, so beschreibt Keyboarder und Pianist Jasper van't Hof das Villinger MPS-Studio in 60er- und 70er-Jahren. Diese Freiheit hebt auch Sascha Schmidt im Gespräch hervor, der eine Dokumentarfilm über das Plattenlabel „Musik Produktion Schwarzwald“ – kurz MPS gedreht hat. Er erklärt außerdem, warum ausgerechnet die letzte Szene der Doku seine Lieblingsszene ist.
Diskussion Den Schmerz in die Welt schreien – Was bleibt von Kurt Cobain?
Er lief in Strickjacke herum und hat auf der Bühne Gitarren zerschmettert. Seine Musik war voller Schmerz und gleichzeitig voller Ironie und Witz. Er wollte eine Rock’n’Roll-Legende sein, aber bitte kein Popstar. Kurt Cobain, Frontmann von Nirvana – Posterboy des Grunge. „Nevermind“ – Nirvanas zweites Album erschien 1991 und machte die Band und allen voran Kurt Cobain von einem Tag auf den anderen zu Megastars. Nicht einmal drei Jahre später war er tot – mit 27. Wieso begeistern Cobain und seine Musik auch heute noch? War Grunge die letzte große Rockrevolution? Und was kann da noch kommen? Eva Röder diskutiert mit Isabella Caldart - Journalistin und Autorin, Joachim Hentschel – Musikjournalist, Prof. Dr. Marcus S. Kleiner - Medien- und Kommunikationswissenschaftler
Jazz The Divine – Die Sängerin Sarah Vaughan
Ihre Flexibilität wurde bewundert, ihre Zusammenarbeit mit Clifford Brown und Charlie Parker gerühmt. Manche verehrten sie sogar als Pop-Ikone – Sarah Vaughan, "The Divine", die Göttliche. Sie vermochte mit ihrer andächtigen Stimme zu verzaubern, aber auch mit frechen Vokalattacken zu faszinieren.
Erklär mir Pop „Je veux“, ZAZ
Im Sommer 2010 schafft die junge französische Sängerin ZAZ mit ihrem Song „Je veux“ den Durchbruch. Sehr selbstbewusst und auf eine lässig-fröhliche Art macht die Sängerin klar, dass sie keinen Wert auf Luxus und Konventionen legt. Damit trifft sie den Nerv einer jüngeren Generation, die sich dem Druck nach ständiger Selbstoptimierung und einer effizienten Lebensgestaltung ausgesetzt sieht, erklärt der Mannheimer Popexperte Udo Dahmen den Erfolg dieses Songs. „Je veux“ ist ein Song, der gleichermaßen mit Pop-, Jazz- und Chansonelementen spielt. Bestechend aber ist vor allem die Stimme von Sängerin ZAZ, die diese stellenweise wie ein Blasinstrument einsetzt.