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Sophie Lewis: Die Familie abschaffen – Wenige Ideen für ein radikales Ziel

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Marie Gediehn

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Die Familie, das ist für die amerikanische Autorin und Wissenschaftlerin Sophie Lewis kein glücklicher Ort, sondern das Ergebnis eines grausames Glücksspiels. Eltern sind für sie vor allem unbezahlte Pflegekräfte, die immer neue Arbeiter*innen auf die Welt bringen. Ihr radikales Ziel: Die Familie abzuschaffen.

„Doch anstatt konkrete Ideen zu nennen, liest sich ihr Buch wie ein Pamphlet, das für Menschen geschrieben ist, die sowieso schon ihre Theorien teilen“, so SWR2-Literaturkritikerin Kristine Harthauer. Dazu kommt, dass Sophie Lewis aus einer sehr amerikanischen Perspektive heraus auf die Gesellschaft schaue: „Die Frage, wie man unbezahlte Care-Arbeit gerechter verteilen kann, wird hier in Deutschland viel differenzierter diskutiert“, so Harthauer.

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Es wird viel darum gestritten, wie die Gesellschaft die Versorgung von Kindern und alten Menschen organisieren sollte. Noch sind es vorrangig Frauen, die diese Care-Arbeit leisten, in der Familie oder als Alleinerziehende, gewöhnlich unentgeltlich. Die Amerikanerin Sophie Lewis mischt sich mit ihrem Buch "Die Familie abschaffen. Wie wir Care-Arbeit und Verwandtschaft neu erfinden" in diese Debatte ein.

Aus dem Englischen von Lucy Duggan
S. Fischer Verlag, 160 Seiten, 22 Euro
ISBN 978-3-10-397504-8

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