Das sind die Nominierten für den Deutschen Buchpreis 2019

Stand
AUTOR/IN
Carsten Otte
Raphaela Edelbauer ist für den Deutschen Buchpreis 2019 nominiert. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, APA/Helmut Fohringer/Klett-Cotta)
Gleich drei Erstlinge haben es in die engere Auswahl geschafft: Raphaela Edelbauer erzählt in „Das flüssige Land“ von einem mysteriösen Loch, in dem nicht nur ein Dorf, sondern auch die düstere NS-Vergangenheit zu verschwinden droht. Das Buch ist eine Variation des klassischen Anti-Heimatromans aus Österreich, mit allen Stärken und Schwächen.
Tonio Schachinger ist für den Deutschen Buchpreis 2019 nominiert. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, APA/Hans Punz/Kremayr & Scheriau)
Tonio Schachingers Fußball-Affären-Roman „Nicht wie ihr“ sei rotzig und lustig, aber nicht zuletzt in dramaturgischer Hinsicht etwas begrenzt, findet SWR2-Literaturkritiker Carsten Otte.
Miku  Sophie Kühmel: Kintsugi (Foto: Andreas Labes | S. Fischer Verlag)
Miku Sophie Kühmel erinnert mit ihrem Roman „Kintsugi“ an ein altes japanisches Handwerk: zerbrochenes Porzellan mit Gold wieder zusammenzufügen. Die Kunst stehe sinnbildlich für das Plädoyer der Autorin, möglichst entspannt mit der Fehlbarkeit in der Liebe umzugehen. „Das ist ambitioniert, doch zuweilen etwas durchschaubar“, sagt Carsten Otte.
Saša Stanišić ist für den Deutschen Buchpreis 2019 nominiert. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, dpa Bildfunk, Jan Woitas/Luchterhand)
Saša Stanišić hat mit „Herkunft“ eher eine autobiographische Recherche als einen Roman vorgelegt, die sich mit den Zufällen im Leben beschäftigt und der Frage, woher man kommt und wohin man geht: eine persönliche Vergangenheitsbewältigung, die sowohl auf inhaltlicher als auch auf sprachlicher Ebene überzeugt.
Jackie Thomae ist für den Deutschen Buchpreis 2019 nominiert. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Gert Eggenberger/Hanser Verlag)
„Brüder“ ist Jackie Thomaes zweites Prosawerk. Es geht um zwei Halbbrüder aus der ehemaligen DDR, die mit einem abwesenden Vater aus dem Senegal und der Frage zu kämpfen haben, welche Rolle die eigene Hautfarbe für ihr Schicksal spielt. Thomae vermenge eine Vielzahl von Themen und Perspektiven, versäume es aber, ein überzeugendes Gesamtwerk zu schaffen, findet Carsten Otte.
Norbert Scheuer ist für den Deutschen Buchpreis nominiert. (Foto: Fritz Peter Linden/C.H. Beck)
Für SWR2-Literaturkritiker Carsten Otte ist Norbert Scheuers Roman der Favorit auf der Liste. „Winterbienen“ ist eine intensive und spannende Geschichte über einen ehemaligen Lehrer, der im Januar 1944 Juden in präparierten Bienenstöcken über die Grenze nach Belgien schmuggelt. „Ein starker Roman, mit großer Stilsicherheit erzählt und mit einem guten Gespür für Figuren und historische Ausweglosigkeiten“.
Stand
AUTOR/IN
Carsten Otte