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Christo nach Corona: Eine Hommage an den Verpackungskünstler im Centre Pompidou in Paris

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Erst kam die Pandemie – und dann ist auch noch der Künstler gestorben: Dreieinhalb Monate später als vorgesehen eröffnet am 1. Juli im Pariser Centre Pompidou die Ausstellung „Christo und Jeanne-Claude, Paris!“ – eine Ausstellung, die nun gleichzeitig eine Hommage ist an Christo, der am 31. Mai verstorben ist.

Christo und Jeanne-Claude Ausstellung (Foto: Pressestelle, Audrey Laurans, Centre Pompidou)
„Paris!“ mit Ausrufezeichen - der Ausstellungstitel übertreibt nicht, auch wenn Christo und Jeanne-Claude nur vier Jahre zusammen in Paris verbrachten, von 1958 bis 64. Aber es waren entscheidende Jahre, sagt die Kuratorin Sophie Duplaix. — Im Bild: Blick in die Ausstellung, Christo und Jeanne-Claude
Christo und Jeanne-Claude Ausstellung (Foto: Pressestelle, Wolfgang Volz)
In dieser Zeit habe Christo seine künstlerische Geste entwickelt, seine persönliche Sprache: Die Geste des Verpackens, die er später bei seinen monumentalen Projekten anwenden werde, etwa bei der Verhüllung des Pont Neuf, erklärt Duplaix. — Im Bild: Pont-Neuf eingepackt, 1975-1985
Christo und Jeanne-Claude Ausstellung (Foto: SWR, Kathrin Hondl)
Als junger Künstler in Paris, geflüchtet aus Bulgarien, verdiente Christo Vladimirov Javatscheff seinen Lebensunterhalt mit Auftragsarbeiten wie dem Porträt der Gattin eines französischen Generals, Précilda de Guillebon. Die Begegnung mit ihrer Tochter wurde zu einem Wendepunkt: Jeanne-Claude wurde seine Lebens- und Kunstpartnerin. — Im Bild: Portrait von Jeanne-Claude, 1963
Christo und Jeanne-Claude Ausstellung (Foto: SWR, Kathrin Hondl)
Bei den Spaziergänger*innen sorgte die Installation für heftige Diskussionen, zeigt eine Dokumentation in der Ausstelung. Menschen, die sich nicht kennen und tatsächlich auf der Straße miteinander streiten über die Frage: Was ist Kunst?! — Im Bild: Modell der Verhüllung von Pont-Neuf in der Ausstellung
Christo und Jeanne-Claude Ausstellung (Foto: SWR, Kathrin Hondl)
Diese durch die Pandemie verspätete Ausstellung auch eine wunderbare Anregung, über die Zeit an sich und ihre Bedeutung nachzudenken. Es ist beeindruckend, wie leidenschaftlich Christo und Jeanne-Claude jahrelang dafür kämpften, um für zwei Wochen den Pont Neuf zu verhüllen. — Im Bild: Modell der Verhüllung von Pont-Neuf in der Ausstellung
Eingewickelter Arc de Triomphe, Paris 1962-1963  - Fotomontage zweier Fotos von Shunk-Kender (Foto: Pressestelle, 2020 Christo and Jeanne-Claude Foundation, Shunk-Kender )
Umso bedauerlicher ist es, dass Christo und Jeanne-Claude die Vollendung ihres längsten Projektes nicht mehr erleben können: Die Verhüllung des Pariser Triumphbogens. Erste Entwürfe sind in der Ausstellung zu sehen. Sie stammen aus dem Jahr 1962. In diesem Frühjahr sollte es endlich soweit sein. Im Herbst 2021 wird das Projekt nun realisiert. — Im Bild: Eingewickelter Arc de Triomphe, Paris 1962-1963 - Fotomontage zweier Fotos von Shunk-Kender
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SWR