„Ich habe noch nie eine so persönliche Rolle gespielt“, sagt Vladlena Sviatash über ihre Arbeit an dem Stück „Über Leben als Ukrainer*in“. Auch wenn es die Schauspielerin viel Kraft kostet, sie will auf der Bühne vom Leben im Krieg erzählen, damit das Schicksal der Menschen dort nicht in Vergessenheit gerät.
Der Text von der ukrainischen Theatermacherin Anastasiia Kosodii erzählt vom Alltag mitten im Krieg: von der permanenten Angst vor Angriffen, der Sorge um Familie und Freunde, den schlaflosen Nächten und Panikattacken, vom ständigen Verfolgen der Nachrichten und von der Frage: bleiben oder fliehen? „Es ist ein Text von Anastasiia Kosodii, aber sehr viele Ukrainerinnen und Ukrainer finden sich darin wieder“, erklärt die Schauspielerin Vladlena Sviatash, „und ich gebe meine ganze Kraft hinein!“
Ukrainische Künstler*innen in Deutschland
Ausstellung Württembergischer Kunstverein zeigt Künstler aus der Ukraine
Der Württembergische Kunstverein zeigt gemeinsam mit der ifa-Galerie Stuttgart und der Künstlerplattform „Linienscharen“ die Ausstellung „Kunst und Leben in Zeiten des Krieges“: Aktuelle Arbeiten von rund 30 ukrainischen Künstlerinnen und Künstlern legen den Schwerpunkt auf konstruktiven Positionen für eine friedliche Zukunft. Die ukrainische Kulturmanagerin Alona Karavai: „Aller Zerstörung zum Trotz: die Kunst ist nicht totzukriegen!“
Ausstellung im Kehler Kulturhaus "Tapfere Kunst" - ukrainische Künstler zeigen ihre Werke
Im Kulturhaus in Kehl (Ortenaukreis) ist eine Ausstellung von Künstlerinnen und Künstlern aus der Ukraine zu sehen. Fotos, Collagen und Malereien befassen sich mit dem Krieg.
Theater Erschütternd: "Antigone in Butscha" am Schauspielhaus Zürich
Nach Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine, erlaubte das ukrainische Kulturministerium einigen männlichen Künstlern, das Land zu verlassen, statt an die Front zu gehen. Der Auftrag: im Ausland von der ukrainischen Sache zu erzählen. Ein solcher Künstler ist auch der ukrainische Regisseur und ehemalige Intendant des Kiewer Left Bank Theaters Stas Zhyrkov. Am Schauspielhaus Zürich inszenierte er nun den antiken Antigone-Stoff, der auf erschütternde Weise von den Gräueltaten in Butscha erzählt.
SWR2-Theaterkritikerin Eva Marburg erlebte einen Abend, der auch über das Theater an sich hinausgehe. Hier seien Menschen auf der Bühne, die Zeugnis ablegen wollen, meint sie. "Man versteht, dass die ukrainischen Künstler*innen auch inszenieren und spielen, um nicht den Verstand zu verlieren; um daran zu erinnern, dass der Krieg weiterhin da ist; um – vielleicht – in der Kunst als Mensch zu überleben."