Gespräch

Neuer „Wilhelm Tell“ von Marcel Luxinger über das Problem „Mann“ am Staatstheater Darmstadt

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AUTOR/IN
Kerstin Bachtler

Apfelschuss und Rütli-Schwur – da weiß jeder sofort: es geht um Wilhelm Tell. Friedrich Schiller hat dem Schweizer Nationalhelden in seinem berühmten Theaterstück ein literarisches Denkmal gesetzt. Das hat den Schweizer Autor Marcel Luxinger jedoch nicht eingeschüchtert, er hat den Stoff jetzt neu bearbeitet. Das Staatstheater Darmstadt bringt sein Stück "Wilhelm Tell - im Reich des Schmerzes" zur Uraufführung.

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„Männer von heute sind ein Problem und sie haben ein Problem“

Marcel Luxinger orientiert sich erkennbar deutlich an der Struktur des Schillerschen Dramas, er verwendet die gleichen Figuren. Das neue an seinem Stück ist die Psychologie der Charaktere, besonders der des „Helden“ Wilhelm Tell. Luxinger fasziniert „dieser krampfhafte Wunsch nach Perfektion: Ein guter Mensch, ein guter Vater, ein guter Mann zu sein.“ Er will in seinem Stück vor allem ausloten, wie schwer es Männer heute haben, ihre Rolle als Mann zu definieren. „Männer von heute sind ein Problem und sie haben ein Problem. Das ist teilweise tragikomisch anzusehen und dafür bietet Schiller eine Menge Material.“, sagt Luxinger.

Tell in Westernkostüm am Lagerfeuer

Regisseur Gustav Rueb und Kostümbildnerin Nina Kroschinske haben die Inszenierung in Darmstadt in einer Westernszenerie angesiedelt, mit Cowboykostümen und Lagerfeuer. Das hat den Autor überrascht, aber es gefällt ihm: „Sie haben etwas daraus gemacht, wo ich mein eigenes Stück nicht mehr wiedererkennen - im besten Sinn. Und das ist ein gutes Zeichen, weil ich denke, das ist wirklich weiterentwickelt.“

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Monatelang wurde um die Existenz des „English Theatre“ in Frankfurt gebangt, verhandelt und gerungen. Nun hat das erfolgreiche US-Musical „Something Rotten“ am größten englischen Theater in Kontinentaleuropa Europa-Premiere gefeiert.

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Kerstin Bachtler