Heizungsthermostat wird gedreht  (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Zoonar | Olga Kostrova)

Hohe Energiekosten

7 Tipps: So heizen Sie richtig

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Das Heizen verbraucht rund 70 Prozent des Energieverbrauchs im Bereich Wohnen. Richtiges Heizen hilft, den Energieverbrauch zu senken. Unsere Tipps zeigen, wie es geht.

1. Die richtige Raumtemperatur

Ein gutes Wohnklima liegt bei einer Temperatur von 18 bis 22 Grad Celsius und einer Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent. Jedes Grad macht sich in den Energiekosten bemerkbar. Etwa sechs Prozent spart bereits ein Grad Celsius. Vor allem deswegen lohnt es sich nicht, in jedem Zimmer dieselbe Temperatur zu haben. Zudem hat jeder Raum seine Idealtemperatur:

  • Wohnzimmer: Etwa 20 Grad
  • Schlafzimmer: 16 bis 18 Grad
  • Arbeitszimmer: 20 Grad
  • Küche: 18 Grad
  • Badezimmer: 23 Grad
  • Kinderzimmer: 20 bis 22 Grad

2. Heizung entlüften

Damit die Heizkörper effizient heizen, sollte die Heizung am besten jährlich zu Beginn der Heizperiode (Oktober - April) entlüftet werden. In den meisten Fällen funktioniert dies einfach mithilfe eines Entlüftungsschlüssels. Bevor Sie ein Entlüftungsventil öffnen, stellen Sie einen kleinen Behälter darunter, mit dem Sie austretendes Wasser auffangen können, und legen Sie einen Lappen bereit.

Entlüftungsschlüssel (Foto: picture-alliance / Reportdienste, dpa Themendienst | Andrea Warnecke)
Zum Entlüften eines Heizkörpers eignet sich ein Entlüftungsschlüssel.

Drehen Sie das Thermostatventil nun vollständig auf und lassen Sie den Heizkörper warm werden. Dann öffnen Sie kurz das Entlüftungsventil bis die Luft entwichen ist und nur noch heißes Wasser herauskommt. Danach das Ventil wieder fest verschließen. Jetzt können Sie das Thermostat wieder herunter drehen.

3. Fenster und Türen abdichten

Undichte Fenster und Türen können zu Zugluft und Wärmeverlust führen. Um die Dichtheit zu prüfen, klemmen Sie ein Blatt Papier zwischen Fensterrahmen und Fensterflügel ein. Falls sich das Papier bei geschlossenem Rahmen nicht herausziehen lässt, ist das Fenster an dieser Stelle dicht genug. Wiederholen Sie den Papiertest an mehreren Stellen. Falls sie undicht sind, sollten Sie die Fenster nachziehen lassen. Bei Wohnungs- oder Haustüren mit offenem Türschlitz kann oftmals nachträglich ein Dichtprofil, ein sogenannter Kältefeind, eingebaut werden.

4. Richtiges Lüften

Lüften ist wichtig für den Luftaustausch. Am effizientesten ist Stoßlüften. So kann nämlich in kurzer Zeit die Luft ausgetauscht werden, ohne dass dabei der Wohnraum selbst auskühlt. Um Heizkosten zu sparen, eignet sich folgende Vorgehensweise:

  1. Heizung abdrehen
  2. Fenster vollständig öffnen
  3. Evtl. Türen öffnen, um für Durchzug zu sorgen
  4. Höchstens zehn Minuten lüften

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5. Räume nicht auskühlen lassen

In der kalten Jahreszeit empfiehlt es sich zügig nach dem Lüften die Fenster wieder zu schließen. Beim Dauerlüften geht viel Wärmeenergie verloren und die Wände im Raum kühlen ab. Dann dauert es lange, bis der Raum wieder warm wird.

Nutzen Sie die Raumluft effektiv: Stellen Sie keine Möbel direkt vor Heizkörper oder kalte Außenwände, damit die Heizungsluft sich ungehindert ausbreiten und kalte Wandoberflächen erwärmen kann.

Außerdem können abgestellte Wasser- und Heizungsrohre, vor allem, wenn sie schlecht isoliert sind, bei Frost einfrieren. Wasser dehnt sein Volumen aus, wenn es gefriert, und entwickelt dabei einen hohen Druck, dem die Rohre nicht standhalten können. Daher: Wer für längere Zeit in den Wintermonaten abwesend ist, sollte unbedingt eine Person seines Vertrauens damit beauftragen, regelmäßig nach dem Rechten zu sehen.

6. Gleichmäßig Heizen

Um effizient zu heizen, sollte die Wärmezufuhr während der Heizperiode gleichmäßig sein. Das ist günstiger als kalte Räume jedes Mal neu aufzuheizen. Reduzieren Sie dafür die Temperatur während den ungenutzten Zeiten in Räumen oder der Wohnung um ein oder zwei Thermostatstufen. Nicht selten haben Heizanlagen in Wohnhäusern auch eine Nachtabsenkung eingestellt. Dabei wird nachts das Wasser weniger erhitzt.

7. Was bedeuten die Thermostatstufen?

Es ist ein weitverbreiteter Irrglaube, dass mit dem Drehknopf die Heizstärke der Heizung selber eingestellt wird. Im Drehknopf befindet sich ein Thermostat, mit dem die Zieltemperatur eingestellt wird. Ist diese erreicht, schaltet das Thermostat die Heizung selbstständig ab. Die Stufen stehen in der Regel für diese Temperaturen:

  1. Stufe 1: 12 Grad
  2. Stufe 2: 16 Grad
  3. Stufe 3: 20 Grad
  4. Stufe 4: 24 Grad
  5. Stufe 5: 28 Grad

Jeder Strich auf dem Thermostat bedeutet normalerweise ein Grad. Die Symbole bedeuten:

  • Stern: -6 Grad (Frostschutz)
  • Halbmond: 14 Grad (Nachtabsenkung)
  • Sonne: 20 Grad (Grundeinstellung)

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