Betrugsmasche auf eBay Kleinanzeigen und Schockanrufe von "PayPal" und "Amazon"

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Jörg Witzsch
Redakteur Jörg Witzsch aus dem SWR1 Team behält den Überblick in der SWR1 Online-Redaktion. (Foto: SWR, Foto: Nils Wagner/SWR)
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Dorothee Zeißig

Die Polizei warnt vor Betrügern auf eBay Kleinanzeigen. Betroffen: Verkäufer:innen, die ihre Handynummer angegeben haben. Fake-Anrufe von PayPal und Amazon sind ein weiter Trend.

Wie funktioniert die Betrugsmasche auf eBay Kleinanzeigen?

Die Betrüger melden sich auf Angebote - aber nicht über die Kontakt-Funktion innerhalb von eBay Kleinanzeigen: Sie schreiben die Verkäufer direkt an, die ihre Handynummer mit angegeben haben, gerne auch per WhatsApp, wollen die Ware direkt kaufen und schlagen dann vor, zur Bezahlung die "Sicher Bezahlen"-Funktion von eBay Kleinanzeigen zu nutzen.

Betrug statt sicher bezahlen

Genau wegen dieser "Sicher bezahlen"-Funktion scheint erstmal alles in bester Ordnung zu sein. Doch die Verkäufer bekommen von den Betrügern einen gefälschten Link zu einer Bezahlseite zugeschickt, die der "Sicher bezahlen"-Seite täuschend ähnlich sieht. Dort sollen sie dann ihre Bankdaten eingeben, damit ihnen das Geld direkt auf das Konto überwiesen werden kann. Nur: mit genau diesen Kontodaten räumen die Betrüger dann das Bankkonto leer.

Keine Bankdaten angeben oder Sicherheitsfragen beantworten

Was die neue Betrugsmasche von bisherigen unterscheidet: die Opfer kommen über den Link der Betrüger nicht nur auf die perfekt nachgebaute eBay-Bezahlseite, sie werden dort auch noch von einem Live-Support-Chat begleitet, der sie "an die Hand" nimmt und sicher stellt, dass auch Bestätigungs- und Sicherheits-Abfragen der Bank im Sinne der Betrüger ausgefüllt werden. Dahinter steckt allerdings wieder nur das Ziel, sämtliche Sicherheits-Checks zu umgehen und dem Opfer problemlos das Konto plündern zu können.

Keine Telefonnummer angeben - so schützt ihr euch

Wickelt alles immer ausschließlich auf der Webseite von eBay-Kleinanzeigen ab, gebt in der Anzeige keine Handynummer an und reagiert niemals auf Links, die von potenziellen Käufern kommen. Wenn erst einmal Geld vom Konto abgebucht und – meist ins Ausland – überwiesen worden ist, dann liegt die Chance, es zurück zu bekommen, bei so gut wie Null.

Weitere Betrugsmasche: Fake-Anrufe von "Amazon" und "PayPal"

Das Telefon klingelt. Eine Ansage wird abgespielt:

Ihr PayPal Konto ist gerade kompromittiert worden. Eine Überweisung von 690€ steht bevor, drücken Sie auf Ihrem Telefon jetzt sofort die 1, damit wir Ihr Konto schützen können.

Wer das hört, sollte sofort auflegen. Das ganze ist eine weitere, neue Betrugsmasche. Wer die 1 drückt, wird mit einem Betrüger verbunden, dem es nur darum geht, Zugang zum PayPal Konto zu bekommen - dann wird richtig abgeräumt. Ähnlich Anrufe gibt es auch von "Amazon" - natürlich kommt der Anruf nicht von Amazon: ein Fake!

Betrügerische Anrufe von "Amazon" und "PayPal": auf keinen Fall reagieren!

"Ihr PayPal Konto ist mit 690 € belastet worden, drücken Sie sofort die 1 auf Ihrem Telefon". Niemals auf solche Schockanrufe oder SMS reagieren, sagt die Verbraucherzentrale.

Ähnlichkeiten mit Enkeltrick und Phishing Attacken

Das Ganze ähnelt Anrufen mit Enkeltrick und auch per SMS gibt es ähnliche Betrugsmaschen. Dort auch niemals auf einen Link klicken, um eventuelle Konto-Bewegungen oder angeblich anstehende Zahlung zu überprüfen: sie führen auf gut nachgebaute Fake-Seiten.

Wenn überhaupt nachprüfen, dann nur DIREKT über die PayPal oder Amazon App auf dem Smartphone oder über die direkte Eingabe der Internetadresse im Browser. Tipp: dabei unbedingt die automatische Ergänzung der Adresse im Browser vermeiden, schön Buchstabe für Buchstabe die Adresse eintippen und dann erst auf "Enter" drücken. Es könnte sein, dass eine Fake-Adresse bereits durch Unachtsamkeit im Browser herumschwirrt, dann würde diese über die automatische Ergänzung wieder aufgerufen.

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