FCK Spieler bedanken sich nach dem 3:1 gegen den 1. FC Nürnberg für die Unterstützung der Fans (Foto: IMAGO, Imago/ Werner Schmitt)

Fußball | 2. Bundesliga

Situation beim FCK: "Immer schwarz oder weiß beim FCK, alles toll oder alles schlecht"

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Sebastian Zobel
Bild von Sebastian Zobel, Redakteur im SWR Studio Kaiserslautern (Foto: SWR)
Stefan Kersthold

Länderspielpause auf dem Betzenberg, aber nicht vor dem SWR/Sport Podcast-Mikro. In der neuen Folge "Nur der FCK" reden Thomas Hilmes von "Der Betze brennt" und Marek Nepomucký von der "Rheinpfalz" über den Stand der Dinge bei den Roten Teufeln.

Die FCK-Fans sind zufrieden wie lange nicht mehr. Daran konnte auch die Niederlage im Testspiel gegen Metz nichts ändern. Seit dem zweiten Spieltag haben die Roten Teufel in der Liga nicht mehr verloren. Das Team von Trainer Dirk Schuster hat sich in der Spitzengruppe festgebissen. Kein Wunder also, dass - wieder einmal - nicht wenige vom Aufstieg in die Bundesliga träumen. Mit dafür verantwortlich sind unter anderem die Neuzugänge rund um Torjäger Ragnar Ache, Flügelflitzer Tymoteusz Puchacz und Offensivspieler Richmond Tachie.

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Der 1. FC Kaiserslautern hat in der 2. Liga die Kurve bekommen. Nach zwei Pleiten zum Saisonstart feierten die Roten Teufel zuletzt drei Siege in Serie. Großen Anteil daran haben die Neuzugänge. Geschäftsführer Thomas Hengen hat gut eingekauft.

Die Fans attestieren Vereinsboss Thomas Hengen eine tadellose Transferpolitik. Thomas Hilmes, Gründer des Online-Magazins "Der Betze brennt" tritt im SWR Sport-Podcast "Nur der FCK" zumindest vorsichtig auf die Bremse: "Ich muss sagen, dass es mir nach neun Spieltagen ein bisschen zu früh ist, um pauschal zu behaupten, dass alle Neuzugänge eingeschlagen haben. Aber bis jetzt natürlich eine absolut super Bilanz."

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In der roten Hölle Betzenberg gibt es nur schwarz oder weiß

Thomas Hilmes hebt an der Stelle auch die Arbeit des technischen Direktors Enis Hajiri hervor, der tatkräftig bei den Transfers mitgewirkt hat. Zurzeit sei die Stimmung bei den FCK-Fans wie der Tabellenplatz: sehr gut. Nach den schlechten Ergebnissen zum Ende der vergangenen Saison und den zwei Niederlagen zu Saisonbeginn, sei die Stimmung aber fast gekippt: "Es ist ja immer schwarz oder weiß beim FCK, alles toll oder alles schlecht. Da haben die ersten schon eine Trainer-Diskussion angefangen. Keine zwei Monate später ist für den Moment wieder alles Friede, Freude, Eierkuchen. Hoffen wir, dass es so bleibt; aber man weiß nie beim FCK."

FCK-Bank stark besetzt

Dass der FCK-Kader von der Qualität und der Breite so gut ist, wie seit Jahren nicht, darin sind sich alle Experten einig. Marek Nepomucký von der Tageszeitung "Die Rheinpfalz" nennt ein Beispiel: "Ich habe zuletzt einen Artikel über Nikolai Soldo geschrieben, da hatten wir ein Bild dabei, da sitzen Andreas Luthe, Terrence Boyd, Philipp Klement und Nikolai Soldo auf der Bank. Ich glaube, ab Platz 5 abwärts wären die vier bei jedem Klub Stammspieler." So eine Ersatzbank sei eine Stärke, der Trainer könne auswechseln, ohne Qualität zu verlieren. Mit diesem Kader sehe er persönlich den FCK unter den Top 5 der Liga.

FCK zeigt mit Schwächen in der Abwehr

Aus Sicht von Thomas Hilmes von "Der Betze brennt" gibt es einen einfachen Grund, warum es zu früh dafür ist, den FCK als Aufstiegskandidaten zu handeln: Der FCK hat es in den neun bisherigen Spielen noch kein einziges Mal geschafft, kein Gegentor zu kassieren. "Man sagt ja, die Abwehr gewinnt die Meisterschaften. Kann noch kommen, aber müsste dann auch kommen", so Hilmes.

Wann verlängert Dirk Schuster seinen Vertrag beim 1. FC Kaiserslautern?  (Foto: IMAGO, Imago/ Eibner)
Wann verlängert Dirk Schuster seinen Vertrag beim 1. FC Kaiserslautern?

Verlängert der FCK mit Trainer Dirk Schuster?

Zuletzt machte Coach Dirk Schuster öffentlich klar, dass er gerne beim FCK verlängern würde. Aus Sicht von Sportredakteur Marek Nepomucký müssten sich die Verantwortlichen beim FCK zunächst einmal darüber klar werden, wo sie mit dem Klub mittel- und langfristig hinwollten. Aufsichtsrat und Verwaltungsrat müssten sich fragen, ob Dirk Schuster der richtige Trainer für den Aufstieg sei. Falls ja, müssten sie mit ihm weiterarbeiten. "Wenn du 'nein' sagst, musst du einen Trainer verpflichten, mit dem du deine Ziele in den selbst gewählten Zeiten erreichen kannst." Unter Dirk Schuster habe sich der Verein wieder etabliert und professionelle Strukturen eingeführt.

Thomas Hilmes ist der Meinung, dass man bis zur Winterpause warten und dann auf 'kleinem Dienstweg' eine Vertragsverlängerung anstreben sollte. "Dass Dirk Schuster ein Trainer für den Aufstieg sein kann, hat er ja auch bei Darmstadt und in der Relegation bewiesen. Man sieht einfach die Weiterentwicklung in der Mannschaft, die letzte Saison teilweise noch kritisiert worden ist."

Als der Vater Profi beim SV Alsenborn war

Rheinpfalz-Sport-Redakteur Marek Nepomucký wurde die Leidenschaft für den Fußball in die Wiege gelegt. Sein Vater Karel war Profi, spielte einst bei Slavia Prag, gewann als Nationalspieler 1964 mit der Tschechoslowakei die Silbermedaille bei Olympia und kämpfte später mit dem SV Alsenborn um den Aufstieg in die Bundesliga. Zuvor war er sich eigentlich schon mit dem FCK über einen Wechsel einig. Es sei alles soweit unterschriftsreif gewesen, bis Trainer Dietrich Weise sein Veto eingelegt habe. "Alsenborn hat zu dem Zeitpunkt den Lorenz Horr für 300.000 Mark an Hertha BSC verkauft. Das war damals eine Rekordablöse. Dann haben sie den Papa nach Alsenborn gebracht."

Auch Sohn Marek schnürte einst die Fußballschuhe, sogar gemeinsam mit Marco Haber und Sascha Hildmann auf dem Betzenberg. "Da ist es natürlich ein Nachteil, wenn du so einen Vater hast. Du kommst nach Hause und denkst, du kannst keinen Fußball spielen", berichtet er darüber, dass der Vater sehr kritisch mit seinem spielerischen Talent ins Gericht ging. Zum Profi reichte es für Marek Nepomucký nicht; durch Zufall landete er im Journalismus. Heute helfe ihm die Einschätzung seines Vaters, mit dem er regelmäßig telefoniere, sehr: "Er schaut die Spiele anders als wir Journalisten; er schaut sie als ehemaliger Fußballer."

"Der Betze brennt" will FCK-Fans Freude machen, aber auch kritisch sein

Seine Leidenschaft zum Beruf hat auch Thomas Hilmes gemacht. "Am Anfang war es nur ein Hobby, ist dann immer größer geworden", erzählt er über das im Jahr 2000 gegründete Online Magazin "Der Betze brennt". Alles habe sich mehr oder weniger von selbst entwickelt. Im nach wie vor kleinen Team habe man kurze Wege, könne ausprobieren, worauf man Lust habe. "Wir wollen natürlich immer besser werden, weiterhin umfänglich über den FCK berichten, den FCK-Fans Freude machen, wenn es sein muss, auch mal den kritischen Zeigefinger heben." Die Ziele für die nächsten Jahre seien, das Niveau beizubehalten und immer emotional, aber auch seriös am Ball zu bleiben.

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