Gehirnforschung

Wie verändert sich das Gehirn?

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Martin Korte
Martin Korte (Foto: SWR)

Das Gehirn verändert sich, wie unser Körper, kontinuierlich. Wir haben hier verschiedene Entwicklungsphasen, die wir durchlaufen. Während der kindlichen Entwicklung wächst das Gehirn in großen Bereichen kontinuierlich. Aber schon hier werden in bestimmten Bereichen Kontaktstellen zwischen Nervenzellen, die angelegt wurden, auch wieder gelöscht, um die Informationsverarbeitung so effektiv wie möglich zu machen.

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Großer Umbauprozess während der Pubertät

Ein riesiger Umbauprozess findet dann während der Pubertät statt, wo der gesamte Stirnlappen, der unsere Gefühle kontrolliert, unsere Handlungen plant und soziale Einsichten ermöglicht, komplett umgebaut wird. Das ist eine riesige Baustelle: Zwei Drittel des Stirnlappens werden lahmgelegt und umgebaut.

Ab 25 altert das Gehirn

Dann wächst dieser Stirnlappen kontinuierlich weiter, bis wir etwa 25 Jahre alt sind. Ab da beginnt das Gehirn dann auch schon zu altern. Das heißt, die Abbauprozesse überwiegen die Aufbauprozesse. Das wird besonders sichtbar jenseits des fünfzigsten Lebensjahres. Ab diesem Alter kann man sagen: Statistisch gesehen stirbt alle fünf Jahre ein Prozent unserer Nervenzellen ab.

Lernen und Bewegung halten das Gehirn länger fit

Das können wir nur durch die Bildung neuer synaptischer Kontakte kompensieren, also neuer Schnittstellen zwischen Nervenzellen. Die bekommt man zum Beispiel, wenn man Neues lernt oder sich ausreichend bewegt. Und in einigen Gehirngebieten können auch noch neue Nervenzellen gebildet werden, die diesem Abbauprozess quasi entgegenwirken.

Auch im Alter verändert sich unser Gehirn noch, nämlich hinsichtlich dessen, wie es benutzt wird. Das heißt, die Veränderungsprozesse sind umso langsamer, je mehr wir unser Gehirn einsetzen.

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