Gedächtnis

Wie kann man sich zu erledigende Dinge besser merken?

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Martin Korte
Martin Korte (Foto: SWR)

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Unser Gehirn kann nur eine begrenzte Anzahl von Variablen handhaben. Das heißt, in unserer Aufmerksamkeit können wir nur an eine bestimmte Anzahl von Dingen denken, meist sind das sechs bis sieben. Wenn das angefüllt ist mit Dingen, die notwendig sind, um den eigenen Alltag oder den Familienalltag zu organisieren ist es schwierig, in einem konkreten Moment noch zusätzlich Dinge abzuspeichern. Oder Dinge sind abgespeichert, aber wir können sie in einem konkreten Moment nicht abrufen, weil auch hier die Aufmerksamkeit auf etwas anderes gerichtet ist.

Im Arbeitsgedächtnis sind die aktuell wichtigen Informationen

Wir haben in unserem Stirnlappen ein Gehirnareal, das das Arbeitsgedächnis beinhaltet. Das kann wie eine Art Scheinwerfer ein bisschen ins Gehirn "leuchten": Was ist denn wohl wichtig? – Dort werden alle Aufgaben reingefüllt, die wir aktuell erledigen müssen. Dieser Scheinwefer kann auch nach außen gerichtet sein um darauf zu reagieren, ob in der Umwelt etwas Wichtiges passiert.

"Gnade des Vergessens", um handlungsfähig zu bleiben

Wenn hier die volle Kapazität ausgeschöpft ist, ist es schwierig, noch weitere Dinge abzuspeichern bzw. abzurufen. Da hilft nur, sich Notizen zu machen oder in bestimmten Momenten in der Organisation innezuhalten und bewusst die Dinge zu durchdenken, achtsam stehen zu bleiben, die Augen zu schließen. Dadurch kann man die Welt kurz ausblenden. Indem man eine kognitive Extraschleife einlegt und die Sache noch einmal durchdenkt, kriegt sie ein Markierung im Gehirn, die die Chance des Erinnerns zumindest deutlich erhöht.

Man sollte das aber nicht zu häufig machen. Denn es liegt auch eine gewisse Gnade im Vergessen, damit wir in der nächsten Situation handlungsfähig bleiben.

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