Entwicklung von Flügeln: Schlüsselereignis der Evolution
Das war eines der großen Schlüsselereignisse in der Evolution der Insekten. Wenn die Insekten keine Flügel entwickelt hätten, wären sie wahrscheinlich nicht so eine artenreiche Gruppe geworden. Denn das Fliegen hat den Insekten die Möglichkeit gegeben, ganz neue Lebensweisen zu entwickeln und neue Lebensräume zu erobern.
Biologen debattieren schon lange darüber, aus welchen Teilen am Körper die Flügel hervorgegangen sind. Es gibt Fossilien, die in Plattenkalken erhalten geblieben sind. An denen kann man sehen, dass der Brustbereich, wo die Flügel bei den Insekten ansitzen, aus drei verschiedenen Segmenten besteht; und an jedem dieser Segmente sitzt immer ein Beinpaar.
Es gibt ein Fossil, bei dem an all diesen drei Segmenten Ausstülpungen sind. Es gibt eine sehr wissenschaftliche Debatte über die Frage, woraus diese Ausstülpungen entstanden sind – ob aus Rückenplatten oder anderen Bereichen.
Von der Membran zum Flügel
Das älteste Insekt, das man nachweisen konnte, ist über 400 Millionen Jahre alt. Wenn man sich diesen langen Zeitraum anschaut, in dem sich Insekten entwickelt haben, erkennt man, dass sich irgendwann an den Thoraxsegmenten Membranen gebildet haben. Die wurden vielleicht zu Beginn eher zum Segeln verwendet und haben sich dann durch eine spezialisierte Muskulatur zu Flügeln entwickelt.
Gleiten und Fliegen: ein Selektionsvorteil
Wenn man sich die Komplexität der meisten Strukturen der Insekten anschaut erkennt man, dass sie auch sehr komplexe Gehirne und eine komplexe Muskulatur besitzen. Man kann die Kompliziertheit der Organe durchaus vergleichen mit der Komplexität, wie wir sie bei Wirbeltieren haben. Flügel bei Insekten haben sich in diesem langen Zeitraum durch Selektion entwickelt. Insekten, die in der Lage waren zu gleiten und dann zu fliegen, hatten wahrscheinlich einen Selektionsvorteil.
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