Zuverlässige Lebenserhaltungssysteme und lange Flugzeit
Denkbar ist es und die Technik ist weiter entwickelt als je zuvor, um das wirklich leisten zu können. Das Problem: Die Lebenserhaltungssysteme müssen auf die lange Flugzeit und die Aufenthaltszeit auf dem Mars ausgelegt sein. Unter einem Jahr Flug und einem in diesem Jahr kurzen Aufenthalt auf dem Mars geht da nichts.
Man benutzt die ISS, um solche Langzeitaufenthalte im All durchzutesten. Eine ISS-Crew ist ein halbes Jahr im All, bevor sie abgelöst wird. Ganz weit weg ist man von diesen Zeiträumen also nicht mehr.
Man braucht auch die entsprechende Ausrüstung, um sich auch auf dem Mars aufhalten zu können. Für deren Transport wiederum benötigt man entsprechende Raumschiffe. Hierzu gibt es Vorschläge vom amerikanischen Milliardär Elon Musk. Der hatte mit seinen Elektroautos schon viel Erfolg und jetzt auch mit seiner Firma SpaceX. Nun baut er gerade ein Raumschiff, das Starship heißt und das Elon Musk sein Mars-Raumschiff nennt. Damit könne er schon in wenigen Jahren bis zu 100 Menschen auf den Mars bringen. Das halte ich allerdings für übertrieben.
Nicht für übertrieben halte ich jedoch die Aussicht, dass man in 10 bis 20 Jahren eine Crew losschickt, die den Mars umrundet. Vielleicht reicht es, in einem ersten Schritt den Mars zu umrunden und Roboter runterzuschicken. Aber wenn man schon in der Nähe ist, will man ja eigentlich auch landen.
Gibt es mehr Ähnlichkeit zwischen Erde und Mars als zwischen Erde und Mond?
Ja, der Mond ist schlicht ein Mond, aber der Mars ist ein veritabler Planet. Der ist größer als der Mond. Spannend ist, dass der Mars definitiv noch Atmosphäre hat. Viel, viel weniger als die Erde, aber er hat sie. Und er hat eine dichte Atmosphäre mit einem gewissen Wasseranteil. Er hat definitiv Seen, wahrscheinlich ein großes Meer und Flüsse. Die spannende Frage ist: Warum hat der Mars dennoch eine ganz andere Entwicklungsgeschichte genommen als die Erde? Dem möchte man auf den Grund gehen um besser zu verstehen, wie sich Planeten entwickeln. Am Anfang unseres Sonnensystems war der Mars der Erde definitiv noch viel ähnlicher als heute. Weshalb sich diese beiden „Geschwister im All“, die auch nicht so weit voneinander weg sind, so unterschiedlich entwickelt haben – das ist die große Frage.
Astronomie und Raumfahrt: aktuelle Beiträge
Astronomie Zufallsfund: Stellares Schwarzes Loch in der Milchstraße entdeckt
Das Herumtaumeln eines Sterns hat Astronom*innen auf ein Schwarzes Loch in der Milchstraße aufmerksam gemacht. Es handle sich um das bisher massereichste bekannte stellare Schwarze Loch in unserer Galaxie, teilte die Europäische Südsternwarte mit.
Christine Langer im Gespräch mit David Beck, SWR Wissenschaft
Astronomie Heidelberger Forscher entdecken frühe Bausteine der Milchstraße
Wissenschaftler*innen des Max-Planck-Instituts für Astronomie in Heidelberg haben zwei der frühesten Bausteine der Milchstraße identifiziert. Die „Shakti“ und „Shiva“ genannten Überresten zweier Galaxien könnten vor 12 bis 13 Milliarden Jahren mit einer frühen Version der Milchstraße verschmolzen sein und so zum Wachstum unserer Heimatgalaxie beitragen haben.
Raumfahrt Aktueller Stand: Stürzt Weltraumschrott von der ISS auf Deutschland?
Weltraumschrott könnte am Freitag auch auf Teile Baden-Württembergs niedergehen. Fachleute bleiben aber bei ihrer Einschätzung und sehen in den herabfallenden Trümmerteilen des
ausrangierten Batteriepakets der Internationalen Raumstation ISS aller Voraussicht nach keine Gefahr für Deutschland.
Jochen Steiner im Gespräch mit David Beck, SWR-Wissenschaftsredaktion