Psychologie

Kann man luzides Träumen trainieren?

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Michael Schredl
Michael Schredl (Foto: Michael Schredl / privat)

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Klarträume treten kurz vor dem Aufwachen auf

Wir wissen, dass die meisten Klarträume kurz vor dem Erwachen auftreten, weil da das Gehirn aktiver wird. Denn es ist tatsächlich so: Damit man dieses zusätzliche Bewusstsein hat, dass man träumt, muss das Gehirn ein bisschen aktiver sein. Das heißt, die Übergangsphase fördert das tatsächlich.

Jetzt möchte man natürlich nicht nur das Bewusstsein haben und dann sofort aufwachen. Ich kann mich an meinen ersten trainierten Klartraum erinnern. Darüber habe ich mich so gefreut, dass ich sofort aufgewacht bin.

Man hat tatsächlich zwei Dinge miteinander zu verknüpfen. Es geht darum, das Bewusstsein zu trainieren, um es früher im Traum zu erlangen.

Realitätscheck: Träum ich oder bin ich wach?

Die Technik, die man am meisten einsetzt, weil es am leichtesten geht, allerdings auch Training verlangt, sind sogenannte Realitätschecks. Man fragt sich fünf- bis zehnmal über den Tag verteilt: Träum ich oder bin ich wach? Dann kontrolliert man kurz die Umgebung, die man sieht, ob sie den physikalischen Gesetzen der Wachrealität entspricht. Und im Wachzustand kommt man immer zum Schluss, dass man wach ist. Es geht hier also nicht darum, die Realität zu hinterfragen, sondern diese Übung dient dazu, dass man sich die Frage regelmäßig direkt im Traum stellt.

Traumbewusstein trainieren und luziden Traum verlängern

Denn wenn man sich die Frage früher im Traum stellt und plötzlich merkt: Okay, ich kann ja höher hüpfen. Oder ich kann dies oder jenes machen, was im Wachzustand nicht möglich ist – dann kommt man früher auf den Gedanken, dass es ein Traum ist.

Dadurch wird der luzide Traum länger. Denn viele berichten gerade am Anfang, dass die luziden Träume zunächst sehr kurz sind. Da braucht es noch ein bisschen Training, um tiefer in dieses Fragen „Ist es ein Traum oder bin ich wach?“ hineinzukommen.

Die Grundidee ist es also, sich zufällig über den Tag verteilt fünf bis zehn Mal diese Frage zu stellen. Wenn Sie das tagsüber regelmäßig machen, fängt ihr Traumbewusstsein auch an, die Frage zu stellen. Und dann wird es interessant.

Wenn jemand viel träumt, eine gute Traumerinnerung hat und auch schon luzide Träume hatte, denke ich, dass die Frage nach zwei bis vier Wochen, wenn man regelmäßig übt, schon früher im Traum gestellt werden kann: Träum ich oder bin ich wach?

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