Für die Fans von Indie-Comics und Graphic Novels ist die fünfte Ausgabe der Stuttgarter Comictage ein besonderer Anlass. „ComicJuJu“ nennt sich das Festival, das Interessierten gedruckte Werke abseits des Mainstreams nahe bringen möchte.
Die Idee für die Stuttgarter Comictage entstand vor fünf Jahren
„Graphic Novels oder Comics allgemein können eben durch diese Text-Bild-Kombination sehr gut Sachverhalte verkürzt transportieren und auch Emotionen durch die Bilder ansprechen“, sagt Festivalleiterin Sarah Chand im SWR2-Gespräch. „Es gibt viele Stile, und so ist im Endeffekt für jeden was dabei.“
Die Idee für die Stuttgarter Comictage entstand vor fünf Jahren, als es in Stuttgart noch keinen festen Platz für Independent-Comics gab. Die Veranstaltung hat seitdem an Bekanntheit gewonnen und bietet eine Plattform für Künstler und Autorinnen, ihre Werke zu präsentieren.
„Ein Comic braucht einen packenden Moment, an den ich anknüpfen kann.“
Was einen guten Comic aus macht, ist für Sarah Chand ganz einfach: „Zum einen muss mich der der Stil ansprechen, da ich selber auch Illustratorin und Comic-Zeichnerin bin. Ein Comic braucht aber auch einen packenden Moment, an den ich anknüpfen kann.“
Neben Gesprächen mit vielen der vertretenen Comic-Autor*innen, wird es während des Festivals auch Ausstellungen, Diskussionsrunden und ein „Drink & Draw“ geben. Ob dabei mehr getrunken oder gezeichnet wird, müssen Interessierte wohl selbst herausfinden.
Mehr Comics und Graphic Novels
Graphic Novel „Beatrice“ von Joris Mertens – Ein Comic wie ein gezeichneter Stummfilm
Die Comics des Illustrators Joris Mertens kommen ohne Worte aus. Beatrice“ ist ein gezeichneter Stummfilm, der mit grandiosen Bilderfolgen über das Bildermachen selbst nachdenkt.
Jubiläumsausgabe der Comic-Anthologie 20 Jahre „Spring“ – Das Comic-Magazin hat Zeichnerinnen in der Szene etabliert
Beim Magazin „Spring“ gehe es nicht nur um eine Vielzahl an graphischen Erzählungen und Illustrationen, sondern auch darum, sich zu vernetzen, auszutauschen und vor allem um Solidarität unter Zeichnerinnen, sagt die Illustratorin Larissa Bertonasco. Das Magazin erscheint jährlich zu einem Thema. „Togetherness“ lautet das Motto der diesjährigen 20. Jubiläumsausgabe. Den genau darum gehe es den Zeichnerinnen. 20 Illustratorinnen haben das Motto frei interpretiert. „Für mich war es das zusammen Abhängen“, sagt Larissa Bertonasco, eine der Künstlerinnen und Mitgründerin der Publikation. „Togetherness“ bedeute für sie „Zeit zusammen zu verbringen als Zeichen der Freundschaft“.
Eine Plattform für Zeichnerinnen
Larissa Bertonasco ist seit der ersten Ausgabe dabei, die vor 20 Jahren erschienen ist. Damals sei die Comicszene sehr stark männerdominiert gewesen, erklärt sie in SWR2. Für sie und die anderen Mitgründerinnen war es daher wichtig, eine Plattform „vor allem für Zeichnerinnen“ zu schaffen, auf der sie sich vernetzen und gesehen werden können. Die Gruppe besteht von Anfang an aus Frauen und sei ein Netzwerk für Zeichnerinnen aus dem deutschsprachigen Raum.
„Spring“ als Vorbildfunktion
Im Laufe der Jahre habe sich einiges für Zeichnerinnen zum Positiven verändert, sagt Bertonasco. So seien Illustratorinnen „viel sichtbar geworden“. Nichtsdestotrotz sei es immer noch wichtig sich als Künstlerinnen, weiterhin „gegenseitig zu unterstützen“. Die Künstlerinnen verdienen persönlich kein Geld durch die Publikation von „Spring“, „wir wollen eher eine Vorbildfunktion haben“, sagt Bertonasco. Ihr Ziel: Der Welt zu zeigen, wie sie als Kollektiv arbeiten.
Graphic Novel Faszinierende Einblicke ins Filmemachen – Das Storyboard von Wim Wenders
Für die Dreharbeiten seines Films „Everything will be fine“ engagierte Wim Wenders Stéphane Lemardelé, der ihm ein Storyboard entwickelte. Die Zusammenarbeit hat der kanadische Illustrator in einer Graphic Novel festgehalten.